Applaus von Gemeinderat und Bürgern: Nach der Vereidigung durch seinen Stellvertreter Martin Weber (rechts) ist Pascal Weber nun offiziell Bürgermeister der Gemeinde Ringsheim. Foto: Bender

Pascal Weber ist seit Dienstag Bürgermeister / Hohe Erwartungen und viel Zuversicht

Die Amtsgeschäfte hatte er bereits am Morgen übernommen, den Eid legte er am Abend ab: Seit Dienstag hat Ringsheim einen Bürgermeister. Die Erwartungen sind hoch – Pascal Weber ist bereit.

Ringsheim. Nein, die Welt wird Weber künftig nicht regieren. Aber gut zu wissen, dass ihm das die Seelbacher Kinder zutrauen. Zum Abschied hatten sie dem ehemaligen Hauptamtsleiter der Schuttertal-Gemeinde ein Videobotschaft gesendet und gleich mal sein neues Aufgabengebiet abgesteckt. Der Film flimmerte am Dienstagabend im Sitzungssaal des Rathauses über die Mattscheibe, nachdem Bürgermeister-Stellvertreter Martin Weber vor Gemeinderat und zahlreichen Zuhörern das neue Gemeindeoberhaupt vereidigt hatte.

Auch Martin Weber weiß, was seinem Namensvetter in Zukunft bevorsteht – und hielt wie die Mädchen und Jungen aus Seelbach damit nicht hinterm Berg. Die Stichworte, die er aufzählte, waren zwar etwas realistischer als die Weltherrschaft. Doch bedeuteten auch Grasweg, Flüchtlinge, Schulhof, Feuerwehrgerätehaus und Kinderbetreuung "Arbeit ohne Ende".

Wappen als Symbol für die Zukunft

Sein bisheriger Chef und Neu-Kollege Thomas Schäfer ließ keine Zweifel daran, dass Pascal Weber diesen Aufgaben gewachsen ist. Es klang fast wie eine Drohung, als Seelbachs Bürgermeister den Ringsheimern versprach: "Er ist ein Schaffer, hat Ideen, die andere nicht haben und legt ein Tempo vor, bei dem man aufpassen muss, dass man hinterherkommt."

Knapp zwei Monate, nachdem ihn die Ringsheimer mit einer überwältigenden Mehrheit von 96,5 und einer bemerkenswerten Wahlbeteiligung von fast 53 Prozent zum Nachfolger von Heinrich Dixa bestimmt hatten, hat Weber nichts von seiner Lust auf den Job eingebüßt: Er werde mit "aller Kraft und Hingabe für den Ort da sein und versuchen, ein Bürgermeister für alle zu sein", ließ er Bürger, Vereins-, Schul-, Kirchenvertreter und seine Familie wissen. Er sei sich sicher, dass "wir in Ringsheim auf ein solides Fundament bauen und vieles erreichen können".

Als Symbol für sein künftiges Wirken in der Gemeinde hatte der 40-Jährige das Ringsheimer Wappen erkoren: eine rote Rose in blauem Kreis. So wie der Kreis weder Anfang noch Ende habe, wolle er "nie aufhören zum Wohle der Gemeinde zu arbeiten". Die Rose bedarf viel Pflege: "Ich hoffe, dass wir uns alle noch sehr lange gemeinsam an ihrer Blüte und Strahlkraft erfreuen dürfen", rief Weber den Menschen unterm Rathausdach zu, bevor er sie zum geselligen Teil und einem Gläschen Wein einlud.

Beim Zuprosten dürften ihm die Ringsheimer nicht nur ihre Glückwünsche, sondern wohl auch den ein oder anderen Wunsch für die kommenden acht Jahre zugeraunt haben. Davon wurden Weber nach eigenem Bekunden seit seiner Wahl schon viele mit auf den Weg gegeben. Er weiß: Ringsheim bedeutet nicht die Welt, für die Ringsheimer aber nicht viel weniger.

Wie sein Tag war? "Keine Ahnung", sagt Pascal Weber und lacht. "Er ist vergangen wie im Flug." Gegen 13 Uhr hätte seine Mitarbeiterin gesagt, dass sie in die Mittagspause gehe. "Da dachte ich mir: Stimmt, keine schlechte Idee. Ich hätte sie fast verpasst."

Der neue Chef ist also bereits mittendrin in seinem Job – und er weiß sehr wohl, was an seinem ersten Tag passiert ist. "Ich habe bereits Akten gesichtet, Gespräche mit Mitarbeitern geführt und schon mal mit der Vorbereitung auf die nächste Gemeinderatssitzung begonnen", verriet der Bürgermeister im Gespräch mit der "Lahrer Zeitung". Das Gremium wird am 19. Dezember das erste Mal unter Webers Vorsitz zusammenkommen.

Was an diesem Abend auf der Tagesordnung steht, vermag Weber im Detail vielleicht noch nicht zu sagen, aber er weiß, welche Themen in allernächster Zukunft seine Agenda bestimmen: "Ganz oben auf der Liste steht natürlich der Haushalt für das kommende Jahr, aber auch das Thema Flüchtlingsunterkunft gilt es, ins Auge zu fassen."

Dabei wisse Weber das Rathauspersonal hinter sich: "Die Mitarbeiter haben mich freundlich und offen in Empfang genommen und machen einen sehr motivierten Eindruck." Es scheint also alles bereit, "um in Ringsheim neue Seiten im Buch aufzuschlagen". fx