Acht Besucher der Ringsheimer Einrichtung sind in häuslicher Isolierung Foto: Mutz

Acht Besucher der Ringsheimer Einrichtung sind in häuslicher Isolierung,  Betrieb soll am Mittwoch wieder aufgenommen werden

Ringsheim -  Im Umfeld der Tagespflege St. Johannes in Ringsheim hat es einen Corona-Fall gegeben. Ein Teil der Besucher ist in Quarantäne. Für die anderen gibt das Gesundheitsamt Entwarnung: Sie dürfen die Einrichtung am Mittwoch wieder besuchen. "Bei einer Person der Tagespflege Ringsheim wurde am Wochenende eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt", erklärte Patric Lienert, Geschäftsführer der Katholischen Sozialstation St. Vinzenz Lahr-Ettenheim, am Montag auf Nachfrage der Lahrer Zeitung. Zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter habe man beschlossen, die Einrichtung für zwei Tage zu schließen. "Wir streben an, die Tagespflege ab Mittwoch wieder zu öffnen, um auch weiterhin eine Versorgung für unsere Gäste sicherzustellen", so Lienert. All dies geschehe in Absprache mit dem Gesundheitsamt in Offenburg.

Die Behörde bestätigte den positiven Test gegenüber der LZ. "Es handelt sich um eine Person aus dem weiteren Umfeld der Sozialstation", erklärte der Sprecher des Landratsamts, Kai Hockenjos. Nähere Informationen seien aufgrund des Datenschutzes nicht möglich. "Das Wichtigste ist, dass das Gesundheitsamt die Kontaktkette des Betroffenen eindeutig nachvollziehen konnte", so Hockenjos. Deshalb seien klare Regelungen für jeden Einzelnen möglich. Heißt: "Acht Besuchern wurde häusliche Isolierung angeraten, der Rest kann nach Einschätzung unserer Fachleute die Einrichtung ab Mittwoch wieder bedenkenlos besuchen." Auch die Angehörigen der Besucher müssten "keine weitergehenden Maßnahmen treffen".

Die Tagespflege-Einrichtung in der Ringsheimer Kirchstraße, in direkter Nachbarschaft zum Rathaus, gibt es seit vier Jahren. Das Angebot der Sozialstation richtet sich an Menschen, die aufgrund ihres Alters oder Krankheit die tägliche Versorgung nicht mehr alleine leisten können, und ist zeitlich flexibel – Betreuung ist von einem bis zu fünf Tagen in der Woche möglich. Aktuell besuchen laut Geschäftsführer Lienert täglich bis zu 18 Menschen die Einrichtung. Bei Bedarf werden sie von zu Hause abgeholt.

Weil Alte und Kranke als besondere Corona-Risikogruppe gelten, "handeln wir an allen Stellen professionell und gehen sachlich und sorgsam mit der aktuellen Situation um", sagt Lienert. Man wolle bei den Kunden "keine unnötigen Ängste entstehen" lassen, "sondern alle auf ein umsichtiges Verhalten achten".

Laut dem Geschäftsführer sind keine weiteren Bereiche der Sozialstation Lahr-Ettenheim betroffen. In den beiden Obergeschossen des Gebäudes, in dem die Ringsheimer Tagespflege untergebracht ist, gibt es Eigentumswohnungen für Senioren, die bei Bedarf die Leistungen des Trägers in Anspruch nehmen können. Auch die Versorgung der Kunden zu Hause soll weiterlaufen wie bisher, so Lienert.

Nicht der erste Fall bei der Pflege

Der Corona-Fall bei der Tagespflege der katholischen Sozialstation in Ringsheim ist nicht der erste in einer Pflegeeinrichtung im Ortenaukreis. "Es gab bereits einen bestätigten Fall", erklärt Behörden-Sprecher Kai Hockenjos. Wo, verrät er nicht. "Ich kann aber sagen, dass auch dort absolut vorschriftsgemäß gehandelt wurde und die nötigen Maßnahmen getroffen wurden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern."

Derweil hat das Paul-Gerhardt-Werk in Offenburg am Montag mitgeteilt, dass seine Tagespflegen ab heute, Dienstag, bis auf Weiteres geschlossen werden. "Es geht darum, das Risiko für unsere Patienten so gering wie möglich zu halten", erklärte Vorstand Eberhard Roth gegenüber der Lahrer Zeitung. Für seine vollstationäre Pflegeeinrichtungen hatte das Paul-Gerhardt-Werk bereits am Montag ein absolutes Besuchsverbot ausgesprochen.