Energie: Studie zu Einsparpotenzialen in Ringsheim vorgestellt

Ringsheim (ir). Das Klimaschutzkonzept der Gemeinde war Thema bei der jüngsten Gemeinderatssitzung, als Elisabeth Tröscher von der Badenova eine Studie zu Energieeinsparpotenzialen im Ort vorstellte. Zumal es galt, den Bericht zur Kenntnis zu nehmen, in weiteren Schritten soll der Gemeinderat über einen Fahrplan beraten, wo noch weiter Energie eingespart werden kann. Ein Augenmerk wird dabei dem Bürgerhaus gelten, das ist laut Bericht Energiefresser Nummer eins unter den kommunalen Liegenschaften.

Zum einen, konstatierte Bürgermeister Pascal Weber, sei das Thema eine Weile hinausgezögert worden. Zum anderen stammten die Zahlen, auf denen die Studie basiert, aus dem Jahr 2014. Einiges von dem, was Tröscher ansprach, habe die Verwaltung schon umgesetzt. So zum Beispiel die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Auf der östlichen Seite der Bahn werde diese in Kürze abgeschlossen sein, so Weber, dann geht’s an die Westseite. Zudem habe die Gemeinde beim Thema Wärme dank des Fernwärmenetzes die Ziele des Landes bereits erreicht.

113 500 Megawattstunden werden in der Gemeinde pro Jahr an Wärme, Gas und Strom verbraucht. Den größten Anteil hat dabei der Verkehr mit 56 Prozent, weil auch die Autobahn miteingerechnet wird. Nimmt man die A 5 aus den Berechnungen heraus, ergeben sich 16 Prozent Anteil Verkehr, kommunale Liegenschaften mit vier Prozent, Gewerbe und Wirtschaft mit 48 Prozent und Private mit einem 32-Prozent-Anteil. Der Ausstoß von CO2 pro Einwohner liegt im Schnitt bei 10,02 Tonnen und somit über dem Landesdurchschnitt von 7,9 Tonnen.

Vor allem beim Strom gibt es Möglichkeiten

Einsparpotenziale sah Tröscher vor allem beim Strom; da könnten 29 Prozent eingespart werden, wenn auf allen Dächern Fotovoltaikanlagen installiert wären. Wasserkraft und Wind seien kein Thema, wenig Einsparmöglichkeiten sah sie beim Biogas, da stellte die Expertin die Wirtschaftlichkeit infrage. Das Energiesparpotenzial an Wärme beträgt ihr zufolge 47 Prozent; 43 Prozent könnten eingespart werden, wenn jedes Gebäude saniert würde. Dabei geht es auch um den Austausch von Heizungsanlagen, 51 Prozent davon seien laut Angaben des Schornsteinfegermeisters älter als 29 Jahre. Klein und einstellig ist die Prozentzahl beim Sparpotenzial Öl mit drei.

Weber dachte zum Thema Klimaschutz laut über den weiteren Ausbau des Fernwärmnetzes nach. Erschrocken war er über den Energieverbrauch des Bürgerhauses, allein der Wärmverbrauch beträgt dort mehr als das Doppelte der Kahlenberghalle und ist "ein Problemfall".

Weiteres Thema der Sitzung war die Ganztagesbetreuung in der Schule ab September. Dafür sind umfangreiche Arbeiten erforderlich (wir berichteten). Nun vergaben die Gemeinderäte den Auftrag zum Einbau einer neuen Schulküche an die Ringsheimer Firma Küche und Co. als günstigste Bieterin zum Angebotspreis von 15 600 Euro.