Besonderer "Service" zum Neustart: Die Ringsheimer Kinder wurden einzeln von Schulleiter und Klassenlehrerin empfangen.Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Unterrichtsstart: Grundschüler in der Region sind seit Montag zurück in die Klassenräume / Beispiele Ringsheim und Altdorf

Ringsheim/Altdorf (mut/ull). Auch wenn man sie unter den Masken zunächst nur erahnen konnte: Die Freude war den Ringsheimer Kindern ins Gesicht geschrieben. Endlich ein Stück Normalität zurück, aber vor allem auch wieder Freunde treffen, standen zum Neustart des Präsenzunterrichts an der Grundschule im Vordergrund.

Rektor Alexander Brucher und die sechs Lehrerinnen waren vorbereitet. Die Klassen eins und drei der Familienklassen begannen nach den Ferien mit dem Unterricht in Kleingruppen von maximal 14 Kindern mit täglich drei Stunden und insgesamt 15 Stunden pro Woche. In der zweiten Woche sind die beiden anderen Klassen mit dem selben Rhythmus an der Reihe. Dieses System wird so lange beibehalten, bis neue Corona-Bestimmungen den Regelbetrieb, vielleicht am 1. Juli, wieder ermöglicht.

Parallel dazu läuft die Notbetreuung weiter. Mit der Eröffnung des Europa-Parks habe sich der Betreuungsbedarf erhöht, weil etliche Eltern wieder arbeiten können. Ab dem 18. Mai durften zunächst nur die Viertklässler die Schule besuchen. In dieser Zeit habe man viele gute Erfahrungen mit der neuen Situation gemacht, die Schüler seien extrem diszipliniert und halten die Abstands- und Hygieneregeln ein, so Brucher im Gespräch mit der LZ. Mit dieser Erkenntnis ist der Schulleiter auch zuversichtlich, dass das Modell mit zwei Klassen pro Woche ebenfalls gut funktionieren wird. "Die Lehrerinnen sind extrem engagiert", betont Brucher. Alle Lehrkräfte kämen zur Schule, obwohl es auch Gründe für das Fernbleiben gebe.

Der Schulleiter weiß, wovon er spricht, hat selbst drei kleine Kinder und ist dennoch stets in der Schule präsent: "Einige Eltern waren zum Teil am Limit." Deshalb war es für ihn nicht verwunderlich, dass der Druck der Eltern wieder mit dem Unterricht zu beginnen, immer stärker wurde. Mit einer kostenlosen neuen Schul-Info-App können sich neuerdings Eltern direkt und besser über Termine, Stoffplan und Unterrichtsmaterialien informieren. Die Hälfte der Eltern nutze diese Möglichkeit bereits.

Und wie sieht es mit der Digitalisierung der Schule aus? "Da gibt es noch viel zu tun." Eine IT-Fachkraft stehe in der Schule nicht zur Verfügung. Die Anforderungen für ein Medienentwicklungsplan der Schule seien hoch und relativ kompliziert, bedauert Brucher. Sie sind jedoch Grundlage für das Verfahren bei der Beantragung von Mitteln aus dem Digitalpakt Schule. Bruchers Wunsch: Für jedes Klassenzimmer ein großflächiger Bildschirm für Präsentationen, für jede Lehrkraft ein Tablet.

Ein anderer Wunsch ist bereits in Erfüllung gegangen: Pünktlich zum Neustart in der Karl-Person-Schule wurde der neu konzipierte östliche Schulhof nahezu fertig gestellt. Beide Schulhof-Teile bieten nun viel Raum für die Kinder und für pädagogische Zwecke.

In Altdorf startete bereits zwei Wochen vor den Pfingstferien der Unterricht der Viertklässler. Die Lehrerinnen waren positiv überrascht, wie kooperativ und unkompliziert sich die Kinder verhielten. Am Montag wurden nun wieder alle Schüler im Schulhaus begrüßt. Jede Klasse wurde in eine A- und eine B-Gruppe eingeteilt. In der ersten Woche kommen die Gruppen A am Montag, Mittwoch und Freitag in die Schule, die Gruppen B am Dienstag und am Donnerstag. In der darauffolgenden Woche wird gewechselt. Jedes Kind hat damit innerhalb von zwei Wochen an fünf Schultagen jeweils vier Unterrichtsstunden und dies fortlaufend bis zu den Sommerferien.

Die Klassenlehrerinnen haben darauf geachtet, dass die Geschwisterkinder immer in der A-Gruppe der jeweiligen Klasse eingeteilt sind. Die Klassen 1, 4 a und 4 b beginnen immer um 8.30 Uhr und enden um 12 Uhr. Die Klassen 2 und 3 beginnen stets um 8.40 Uhr und enden um 12.10 Uhr. Am Freitag endet der Unterricht für die Klassen 1, 4 a und 4 b um 11.30 Uhr, für die Klassen 2 und 3 um 11.40 Uhr.

Anders als gewohnt, aber dennoch mit Spaß

Alle Schüler treffen sich morgens auf dem oberen Pausenhof und werden dort von ihren Lehrerinnen abgeholt. Kein Kind darf allein ins Schulhaus gehen. Da die einzelnen Gruppen versetzt kommen, wird um Pünktlichkeit gebeten. Die Kinder, die um 7.45 Uhr in die Notbetreuung kommen, warten auch auf dem oberen Pausenhof. "Die Schule wird ein bisschen anders sein, als ihr das gewohnt seid, aber sie kann dennoch Spaß machen", so die kommissarische Schulleiterin Monika Winterhalder. Dies betrifft nicht nur den Unterricht, sondern auch das Schulgebäude, das derzeit aufwendig saniert wird.