Die Weihnachtskrippe in Ringsheim ist eine Heimatkrippe im Schwarzwälder Stil.Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Weihnachten: Nur ein Teil der Ringsheimer Krippe ist zu sehen

Ringsheim (mut). In Ringsheim wird seit vielen Jahren eine der schönsten Weihnachtskrippen in der Region aufgebaut und lockt während der Weihnachtszeit ganze Scharen von Besuchern in die barocke St. Johannes-Kirche. Wegen der Pandemie wird nun lediglich nur ein kleiner Teil der Krippe zu sehen sein, wie Michael Gartner, Leiter der Seelsorgeeinheit Rust, mitteilte.

Urheber und Förderer der Krippe war Karl Göz, von 1964 bis 1998 Ortspfarrer von Ringsheim. Mit Unterstützung des damaligen Mesners Otto Muttach und weiteren freiwilligen Helfern wuchs die Krippe Jahr für Jahr und war in den 60er-Jahren zunächst orientalisch geprägt, entwickelte sie sich in den 70er-Jahren zur Heimatkrippe im Schwarzwälder Stil.

Das Besondere an ihr ist einmal ihre Größe von rund 20 Quadratmetern, dann die Porträtfiguren, die das Antlitz realer Gesichter tragen, sowie das Erwachen der Figuren, wenn Kinder mit einem Geldstück viele Figuren lebendig werden lassen. Die Figuren von unterschiedlichem Charakter sind gleichzeitig ein beschauliches Ensemble filigraner Werkarbeit, welches besonders das bäuerliche Leben in der Region darstellt.

Die Figuren wurden von bekannten Holzschnitzern hergestellt. Die Kleider stammen aus den Nähstuben verschiedener Klöster, oder wurden von Frauen aus dem Ort genäht. So trägt eine Figur die Tracht der "Ringsheimer Rebwieber", Maria und Josef tragen Schwarzwälder Tracht. Der Uhrenträger macht mit seinem schwer beladenen Gestell auf dem Rücken dem Kindlein ebenso seine Aufwartung, wie der Bettler in Jeans, der um eine milde Gabe für Waisenkinder bittet. Eine Figur hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Ortspfarrer Göz. Er ist jedoch nicht der Einzige, der sich dort wiederfindet.

Zu erkennen ist auch der ehemalige Erzbischof Oskar Saier, ein Kurskollege von Pfarrer Göz. Unverkennbar ist auch der ehemalige Mesner Otto Muttach, der als Sämann wie in seinem wirklichen Leben das Feld bestellt.

Wenn die Krippe komplett aufgebaut ist, reicht sie vom Altar bis zur Kanzel. Lediglich eine kleine Münze erweckt das Gesamtkunstwerk zum Leben. Dann beginnt der Wasserfall zu plätschern, ein Mann hackt Holz, ein anderer sägt, der Landwirt sät und vieles mehr.