Gesichter voller Vorfreude: Pascal Weber und seine Frau Tina warteten am Sonntagabend mit rund 500 Ringsheimern auf dem Rathausplatz auf die Verkündung des Wahlergebnisses. Foto: Bender

Unterstützung der Ringsheimer ist groß / Hohe Wahlbeteiligung von fast 53 Prozent / Ergebnis ist "überwältigend"

Schöner hätten die Ringsheimer ihren künftigen Bürgermeister kaum willkommen heißen können: Pascal Weber wurde am Sonntag mit 96,5 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Heinrich Dixa gewählt. Erfreulich hoch war mit knapp 53 Prozent auch die Wahlbeteiligung.

Ringsheim. Als es dann endlich amtlich war, war Pascal Weber "überwältigt, einfach überwältigt". Rund 500 Ringsheimer, Freunde, Arbeits- und künftige Amtskollegen, die auf dem Rathausplatz auf die Verkündung des Ergebnisses gewartet hatten, hatten sich in Geduld üben müssen. Gegen 18.30 Uhr, so sah es das Protokoll für den Wahlabend vor, hätte Noch-Bürgermeister Heinrich Dixa den Namen seines Nachfolgers offiziell kundtun sollen. Wegen einer Nachzählung wurde es kurz vor 19 Uhr.

Dafür waren die Zahlen, die der Wahlleiter der Menge mitteilte, umso bemerkenswerter: Von 1907 Wahlberechtigten waren 1004 an die Urne gegangen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 52,96 Prozent. "Angesichts der Tatsache, dass wir nur einen Bewerber hatten" nicht nur für Dixa "ein herausragendes Ergebnis." Die Zustimmung, die dem 40-jährigen Weber dabei entgegenschlug, lässt sich mehr als sehen: 954 Ringsheimer machten ihr Kreuzchen hinter seinem Namen (96,46 Prozent). Wer gerne jemand anders auf dem Chefsessel im Rathaus gesehen hätte, musste mangels Alternativen seinen Favoriten selbst auf den Stimmzettel schreiben. Das taten lediglich 35 Wahlberechtigte (3,54 Prozent). Dazu kamen 15 ungültige Stimmen.

Dass Weber – derzeit noch Hauptamtsleiter in Seelbach – Dixa nach 32 Jahren beerben würde, daran hatte es im Vorfeld der Wahl keine Zweifel gegeben. Die Art und Weise, wie die Ringsheimer den "Neuen" bei sich aufnahmen, ließ ihn bei seiner kurzen, aber emotionalen Rede dann doch um Worte ringen. Die, die kamen, waren vor allem solche des Danks, etwa an seine Frau Tina, eine gebürtige Ringsheimerin, oder seinen Noch-Arbeitgeber. Sie hätten ihm während seines 13-wöchigen Wahlkampfs stets den Rücken gestärkt und freigehalten. Es klang aber auch bereits eine klare Aufforderung an die Bürger durch: "Ich bin überzeugt, dass wenn wir alle zusammenhalten und das Beste für die Gemeinde geben, Ringsheim eine große Zukunft haben wird. Aber das kann ich nicht alleine schaffen, dazu brauche ich Sie", rief Weber der Menge zu.

Viel mehr Redezeit blieb ihm nicht an diesem Abend. Es galt, das Feld zu räumen für die Feuerwehr, die unter den Klängen von Musikkapelle und Spielmannszug die Bürgermeistertanne stellte, Freibier auszuschenken und vor allem viele Hände zu schütteln.

Und wie ging es am Wahlabend Webers künftigem Vorgänger, der nach vier Amtszeiten am 4. Dezember freiwillig seinen Stuhl im Rathaus räumen wird? "Ich habe vor einem Jahr eine Entscheidung getroffen, zu der stehe ich. Ich bin da gerade relativ emotionslos und rational", erklärte Heinrich Dixa auf LZ-Nachfrage. Vielleicht auch weil er sein Erbe in guten Händen weiß: "Ich habe gleich als Pascal Weber seine Bewerbung abgegeben hatte, gesagt: Sehr gut, wir haben einen Wählbaren."