Das geplante Sanierungsgebeit "RIngsheim Nord"Grafik: STEG Foto: Lahrer Zeitung

Bürgerinfo: Neues Sanierungsgebiet soll Gemeinde als Wohnstandort stärken / Projekt auf zehn Jahre angelegt

Nachdem das Sanierungsgebiet "Ringsheim Ortsmitte" rund um das Rathaus von Erfolg gekrönt gewesen war, soll nun mit "Ringsheim Nord" die Attraktivität der Gemeinde als Wohnstandort gestärkt werden. Kostenpunkt: 3,6 Millionen Euro.

Ringsheim. Für das neue Sanierungsgebiet "Ringsheim Nord" plant die Gemeinde, insgesamt 3,6 Millionen Euro in die Hand zu nehmen. Mit diesen sollen öffentliche und private Maßnahmen gefördert werden. Im ersten Fördertopf stehen zunächst 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. 60 Prozent davon, also 800 000 Euro, werden von Bund und Land finanziert, der Eigenanteil der Gemeinde beträgt 533 000 Euro. Im Februar wurde das Vorhaben in das Programm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" (WEB) aufgenommen.

Das rund neun Hektar große vorläufige Sanierungsgebiet liegt nördlich der Hauptstraße mit Ettenheimer Straße, Kleine Wolfgangstraße, Ziegelstraße, Im Winkel sowie Teilen vom Grasweg, der Herrenstraße und der Kirchstraße. Mit eingeschlossen als Insellösung sind das Gemeindehaus an der Alten B 3 sowie das Bürgerhaus, wo jeweils dringende Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind.

In einer Live-Videoschaltung aus dem Rathaus wurden die Bürger am Dienstag über die geplanten Maßnahmen informiert. Rund 20 Zuschaltungen verzeichnete Bürgermeister Pascal Weber, tags darauf waren es bereits über 100 Bürger, die sich das Video auf der Gemeinde-Homepage angesehen hatten. Bürgermeister Weber, Projektleiter Konstantin Schmidt von der STEG Freiburg und Stadtplaner Elmar Gross aus Karlsruhe erläuterten das Sanierungsprojekt mit seinen Zielen, Inhalten, Abläufen und Fristen.

Die Beteiligung und Aufklärung der Bürger war Bürgermeister Weber besonders wichtig. Eine ausführliche Haushaltsbefragung war Teil der Strategie der Gesamtmaßnahme. Das Ziel der vorbereitenden Untersuchung ist die Revitalisierung und Stärkung der kommunalen Individualität, die Sicherung und Verbesserung des Wohnungsbestandes, die Aufbereitung von Brachflächen, die Stabilisierung der Gewerbegebiete sowie die Betrachtung der ökologischen Aspekte.

Wer aus dem großen Sanierungstopf profitieren will, muss sich zunächst mit Fragebögen auseinandersetzen. Um in den Genuss der Zuschüsse zu kommen, müssen die geplanten Maßnahmen "umfassend" sein, betonten Schmidt und Gross. Schönheitsreparaturen wie ein neuer Hausanstrich reichen alleine nicht aus. So sei eine Abbruchförderung an die Planung des Neubaus gekoppelt.

Der Förderrahmen bei privaten Maßnahmen liege zwischen 35 und 50 Prozent, bei Abbruch 100 Prozent. Insgesamt sei der Zuschuss an die Verbesserung der Wohnsituation gekoppelt, wobei die energetische Sanierung eine wesentliche Rolle einnehme. Die Sanierung der Gemeindegebäude und Straßen sind ebenfalls Teil des Projekts. Darunter fallen die Nachnutzungen des Feuerwehrhauses und des Bauhofs, der Neubau der Einsegnungshalle, die energetische Sanierung des Bürgerhauses und die zukünftige Nutzung des Gemeindehauses an der Alten B 3. Eine Aufwertung soll auch der Platz vor der Bäckerei Bosch erfahren. "Die nächsten Jahre werden spannend", prognostizierte Bürgermeister Pascal Weber: "Machen Sie mit, es geht um modernes Wohnen in der Ortsmitte, das wird Ringsheim noch attraktiver machen".

Nachdem 2016 bis 2020 die Grobanalyse des Projekts erfolgte und dieses im Februar in das Sanierungsprogramm aufgenommen wurde, sollen nun bis Januar 2022 die Eigentümer befragt werden. Es sollen eine Bestandsaufnahme der zu sanierenden Häuser geben und Gespräche mit den Beteiligten stattfinden. Bis Februar 2022 soll das Sanierungsgebiet festgelegt und mit den Maßnahmen begonnen werden. Diese sollen dann bis 2030 abgeschlossen und abgerechent sein.