Mika Behrens musste beim Vorsingen sein Können beweisen, ehe er bei den Domsingknaben aufgenommen wurde. Foto: Meier Foto: Lahrer Zeitung

Musik: Mika Behrens gehört den Domsingknaben an / 13-Jähriger besitzt ungewöhnliches Talent

Der 13-jährige Mika Behrens aus Rheinhausen ist Mitglied der Domsingknaben Freiburg, einem der bekanntesten Knabenchöre Deutschlands. Dort werden nur Jungen mit einer außergewöhnlichen Gesangsstimme aufgenommen.

Rheinhausen. Wenn Mika von seiner Leidenschaft erzählt, strahlen seine Augen. Begeistert berichtet er von Stimmbildung, Proben und Auftritten. Bis zu dreimal in der Woche fährt der Rheinhausener dafür nach Freiburg in die Domsingschule. Zu viel wird das dem Schüler nicht: "Es macht alles viel Spaß, das Singen, das Erlernen neuer Lieder – und dass ich dort tolle Freunde gefunden habe."

Das Singen begleitet Mika bereits viele Jahre. "Als kleines Kind hat er beim Spielen immer wieder vor sich hingesungen, wie viele andere Kinder auch", erinnert sich seine Mama Beate Behrens. Das Besondere an seinem Gesang waren seine Stimmfarbe und die Fähigkeit, sich Liedtexte sehr schnell merken zu können. Auf das Goldkelchen wurde der Rheinhausener Musiklehrer Gerold Kunz aufmerksam. Erst sang Mika unter ihm im Schülerchor des Musikvereins Oberhausen, später stellte Kunz den Kontakt zu Thomas Gremmelsbacher her. Der Dozent an der Freiburger Musikhochschule gab Mika Behrens Stimmbildungsunterricht. Auch er erkannte das Potenzial des Jungen und empfahl ihn an die Domsingknaben Freiburg unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Boris Böhmann.

Zurzeit unternimmt Mika mit seinem Chor eine Tournee durch Japan

Seit 2015 ist Mika nun festes Mitglied im Chor und singt im Sopran 2. Einmal im Monat gestaltet der Chor eine Messe im Freiburger Münster mit. Oft wird der Junge dabei auch von seiner Oma Ursula Maurer begleitet, die sehr stolz auf ihren Enkel ist.

Aktuell weilt der Chor für eine Tournee in Japan, wo die Domsingknaben in Gastfamilien und Hotels untergebracht sind. "Es ist das erste Mal, dass ich so weit von zu Hause weg bin", sagte Mika Behrens voller Vorfreude vor dem Abflug. Das Tagesprogramm ist straff durchgeplant und sieht neben Ausflügen vor allem Konzerte vor. Rund 15 Auftritte sind in den drei Wochen geplant. "Dafür haben wir auch japanischer Lieder einstudiert", erzählte der talentierte Sänger, der sehr dankbar ist, dass er an der Reise teilnehmen darf. Nicht jeder hatte das Glück: Manche der Knaben sind vorher in den Stimmbruch gekommen.

Dieser Kelch wird an Mika Behrens allerdings auch nicht vorüber gehen. Was kommt danach? Je nachdem, wie sich die Stimme nach dem Stimmbruch entwickelt, haben die Jungen die Möglichkeit, weiter im Chor zu singen.

Schon im 13. Jahrhundert gab es in Freiburg eine Lateinschule, die den Sängernachwuchs für die Münstermusik ausbildete. Auch heute noch übernehmen die Domsingknaben die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Münster, im Wechsel mit den anderen Chorformationen der Freiburger Dommusik. Dabei singen in dem Chor mit seinen insgesamt 70 Sängern auch Männer mit. Jungen im Stimmbruch werden in einer eigenen Gruppe stimmbildnerisch betreut, ehe sie zu den Männerstimmen der Domsingknaben wechseln.