Rheinau - Weber-Haus wird dieses Jahr 60 Jahre alt. Doch Corona machte dem Fertighausbauer einen Strich durch die Rechnung. Fast alle Veranstaltungen wurden abgesagt. Grund zur Freude gibt es aber: 2019 war das vertriebsstärkste Jahr der Firmengeschichte.

Erfolgreiches Jahr 2019 für Familienbetrieb

Das Rheinauer Unternehmen blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück: Der Familienbetrieb erzielte einen Auftragseingang von mehr als 343 Millionen Euro, teilt Weber-Haus mit. Über dieses Ergebnis freut sich Peter Liehner, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, besonders: "Während meiner 40-jährigen Betriebszugehörigkeit habe ich so ein starkes Vertriebsjahr noch nicht erlebt."

Der Gesamtumsatz liegt bei 269 Millionen Euro und damit 4,3 Prozent höher als im Vorjahr. "Bereits zu Beginn des Jahres wurden wir mit der Corona-Pandemie vor eine große Herausforderung gestellt. Dank unseres stabilen und nachhaltigen Wachstums in den vergangenen Jahren hoffen wir, diese Krise weiterhin gut zu überstehen", erklärt Heidi Weber-Mühleck, geschäftsführende Gesellschafterin von Weber-Haus. "Aufgrund des guten Auftragsbestands blicken wir optimistisch in die Zukunft."

Häuser für eine oder mehrere Familien und für Gewerbetreibende 

Mehr als 700 gebaute Objekte realisierte Weber-Haus im vergangenen Jahr. Dazu zählen Ein- und Zweifamilienhäuser, aber auch Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbebauten, berichtet das Unternehmen. Darüber hinaus habe der Fertighaushersteller das 37 000. Weber-Haus gebaut und Anfang 2020 an die Hausbesitzer übergeben. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 1 224 Mitarbeiter in den Werken Rheinau (968 Mitarbeiter) und im nordrhein-westfälischen Wenden (256). Der Exportanteil lag im Geschäftsjahr 2019 bei circa zehn Prozent. Doch auch der Blick auf 2020 wartet mit einigen Superlativen auf:

Größter Auftrag der Firmengeschichte: Das Weber-Haus nicht nur Einfamilienhäuser bauen kann, stellt das Unternehmen bei Günzburg unter Beweis: Dort realisiert der Fertighaushersteller fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 123 Wohnungen für Mitarbeiter von Legoland. Dabei handele es sich um den größten Auftrag in der Firmengeschichte, teilt das Unternehmen mit. Baubeginn war im April 2020. Die Fertigstellung soll bis Ende des Jahres erfolgen.

Große Investition in Firmenstandort Rheinau:  Zurzeit wird ein weiteres neues Ausstellungshaus in der "World of Living" gebaut, welches noch in diesem Jahr eröffnet wird. Die moderne und luxuriöse Villa verfüge über zwei Vollgeschosse und einen separaten Wellness-Bereich, erklärt Weber-Haus. Unter anderem aufgrund der guten Auftragslage werde in den nächsten zwei Jahren die Produktionshalle um 2 500 Quadratmeter erweitert. Die Investition beträgt zehn Millionen Euro. "Da parallel zum Bau der neuen Halle Häuser produziert werden, müssen wir auf unsere Betriebsferien ausweichen", erklärt Gerd Manßhardt, technischer Geschäftsführer bei Weber-Haus.

Kein Produktionsstopp wegen Corona: Trotz Corona-Pandemie konnte bei Weber-Haus – zwar unter erschwerten Bedingungen, jedoch ohne Unterbrechung – produziert werden. "Die Einhaltung aller Verordnungen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ist ein zusätzlicher Kostenfaktor für das Unternehmen.

In welcher Höhe sich die Gesamtkosten belaufen wird sich am Ende des Geschäftsjahres zeigen", erklärt das Unternehmen. Viele Mitarbeiter hätten ihre Tätigkeit ins Homeoffice verlegt. Außerdem musste die "World of Living" geschlossen bleiben. Auch auf den Baustellen der Fertighäuser machen sich die Hygienemaßnahmen bemerkbar. "Für unsere Kunden bedeutet dies immerhin eine längere Bauzeit von circa zwei Wochen", so Manßhard.

Ministerpräsident lobt Innovationskraft: Ganz auf Feierlichkeiten musste das Rheinauer Familienunternehmen jedoch nicht verzichten: Im Januar fand ein offizieller Festakt zum 60-jährigen Bestehen von Weber-Haus statt. Die Festrede hielt Ministerpräsident Winfried Kretschmann: Er würdigte das Unternehmen als Pionier der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus begrüßte er die Neuerung, dass jedes in 2020 beauftragte Weber-Haus im Standard mit Photovoltaik-Anlage, Stromspeicher und Wärmepumpe ausgestattet ist.

Info: Anstieg der Fertigbauquote

Während die Baubranche 2019 einen Rückgang verzeichnete, stieg die Fertigbauquote auf einen Höchstwert von bundesweit mehr als 20, in Baden-Württemberg sogar auf 40 Prozent an, so Weber-Haus. Das Unternehmen ist neben Deutschland in der Schweiz, Luxemburg, Großbritannien, Irland sowie in Frankreich aktiv.