Die Ringer der RG Lahr (links) kämpfen derzeit in der Oberliga um Punkte. In den vergangenen 25 Jahren war das Team auch schon in der Bezirksliga, in der Verbandsliga und in der Regionalliga auf der Matte. Foto: Archivfoto: Verein

Mit dem Ziel, Ringersport auf höchstem Niveau anzubieten, haben der ASV Reichenbach und der KSV Lahr-Kuhbach vor 25 Jahren gemeinsame Sache gemacht. Am Montag feierte die RG Lahr Geburtstag und blickt auf viele Erfolge zurück.

Gleich zu Beginn der Fusion gab es einige Gründe zum Feiern. So erhielt Kurt Tag für sein Engagement als Ringer und hervorragender Kampfrichter die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland und wurde zum Ehrenmitglied beim Südbadischen Ringerverband ernannt. Dieter Maus erhielt aus der Hand von Oberbürgermeister Werner Dietz die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg als Würdigung seiner langjährigen Verdienste im Ehrenamt. Zudem wurde die Bambini-Gruppe ins Leben gerufen. Willi Blage übernahm den Vorsitz des neu gegründeten Vereins. 17 Jugendliche der RG Lahr qualifizierten sich im Gründungsjahr für Deutsche Einzelmeisterschaften.

Andreas Steinbach seit 2000 wieder im Verein

Im Jahr 2000 kehrte Andreas Steinbach zum Verein zurück. Großgeworden beim damaligen KSV Lahr-Kuhbach gehörte Steinbach bereits in jungen Jahren zu den Stützen des Vereins. Medaillen bei Europameisterschaften und zwei fünfte Plätze bei Olympia 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona hat er für sich verbucht. Viele Jahre Bundesliga in Lahr-Kuhbach, beim KSV Wiesental, VfK Schifferstadt und KSV Haslach hat er hinter sich. Steinbach fungiert bis heute als Trainer der RG Lahr.

Nach 1982, 1986 und 1991, damals vom KSV Lahr-Kuhbach organisiert, richtete die RG Lahr 2004 erfolgreich die Deutschen Meisterschaften der Männer im griechisch-römischen Stil aus. Mehr als 2000 Gäste waren dabei und mehr als 200 Helfer standen der RG Lahr zu Verfügung. Die DRB-Präsidenten und Bundestrainer lobten die Veranstaltung mit den Worten "liebevoll und bis ins kleinste Detail perfekt organisiert". 2020 wäre die RG Lahr für eine erneute Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft wieder sehr gut vorbereitet gewesen. Die Meisterschaften wurden aufgrund der Pandemie allerdings abgesagt.

Die RG Lahr tat es dem KSV Lahr-Kuhbach und dem ASV Reichenbach in den vergangenen Jahren gleich: Neben dem Ringen kam auch das Feiern nie zu kurz. 15 Mal wurde das Bockbierfest in Lahr-Reichenbach ausgerichtet, jährliche Mai- und Vatertagshocks erfreuen sich größter Beliebtheit und Weihnachtsfeiern, Zeltlager sowie Ehrungen von erfolgreichen Ringern oder treuer Vereinsmitglieder sind der Vereinsführung seit je her wichtig.

Der Verein befand sich in den vergangenen 25 Jahren in der Bezirksliga, in der Verbandsliga, in der Oberliga sowie in der Regionalliga und schrammte nur knapp am Aufstieg in die Zweite Bundesliga vorbei.

2010 wird Dorothea Oldak zur Vorsitzenden gewählt. Sie löst Klaus Girstl ab, der als neuer Ortsvorsteher von Lahr-Reichenbach dem Verein als Beisitzer zur Verfügung steht. Toni Oldak, der auf Grund mehrerer Erkrankungen längere Zeit nicht auf der Matte stand, steigt als Trainer ein und zeichnet sich bis heute mit Steinbach gemeinsam für die Lahrer Erfolge verantwortlich.

Es gibt kaum eine Sportlerehrung der Stadt Lahr, bei der nicht zahlreiche Ringer der RG Lahr geehrt werden. Für ihre Jugendarbeit, für die Integrationsarbeit sowie für das Präventionsprojekt "Gib Gewalt keine Chance, ring mit mir" wird die RG Lahr mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel mit dem bronzenen und dem silbernen Stern des Sports, mit dem "Fair-ways-Preis" vom SC Freiburg sowie mit einem Toto-Lotto-Förderpreis.

Eigene Jugend mehr in den Fokus gerückt

2013 gelingt den Schülern der RG Lahr der Aufstieg in die höchste Jugendliga Südbadens, in der sie bis heute ringen. Im gleichen Jahr richtet der Verein die Deutsche Meisterschaft der Schülermannschaften aus und unterstützt die Aktion "Ringen muss olympisch bleiben" mit einer großen Unterschriftenaktion und dem eigenen Song "Für immer Olympia".

2014 hört Dorothea Oldak als Vorsitzende auf und Ferrit Kellouche wird zum Nachfolger gewählt. Zeitgleich zieht der Verein die Mannschaft aus der Verbandsliga zurück. Da einige Ringer aus der ersten Mannschaft nicht mehr zur Verfügung standen, lautete die Marschrichtung des Vereins, sich künftig wieder voll auf die eigene zu Jugend konzentrieren.

Kellouche übernahm diese Einstellung und arbeitet seit nun acht Jahren daran, die Jugendarbeit zu fördern und eine starke erste und zweite Mannschaft stellen zu können. Dass die erste Mannschaft der RG Lahr inzwischen wieder in der Oberliga ringt, freut alle Vereinsmitglieder und mit einem starken Team sieht man dem Saisonstart im Jubiläumsjahr 2022 sehr positiv entgegen. Gefeiert werden soll der Geburtstag im Frühling.