Pilger feierten in der Waldkapelle den "Schmerzensfreitag" zu Ehren der Mutter Christi. Foto: Vögele Foto: Lahrer Zeitung

Patronatsfest: Pilger feiern "Schmerzensfreitag" in Waldkapelle

Reichenbach. Aus den umliegenden Gemeinden fanden sich am "Schmerzensfreitag" Pilger im Brudertal ein, um am Freitag vor Palmsonntag das Patronatsfest der kleinen Waldkapelle zu feiern. Zwei Tage vor Beginn der Karwoche stand das Leid der Mutter Christi in der Mitte der Betrachtungen. Im ausgehenden Mittelalter mit seinen Schrecken an Kriegen, Hungersnöten und Seuchen verbreitete sich die Andacht zur "schmerzhaften Mutter Gottes". Überall entstanden "Vesperbilder", die in Italien "Pietà" genannt werden. Viele fanden und finden bei der "Mater dolorosa" Trost in ihrer Not. Seit langer Zeit wird auch im Brudertal die "schmerzhafte Mutter" verehrt. Die Volksfrömmigkeit zählt "sieben Schmerzen Mariens" um ihren Sohn.

Im Mittelpunkt der Andacht standen die 14 traditionellen Kreuzwegstationen mit ihren markanten Bildern, die nicht nur dem Leidensweg des Herrn, sondern dem Lebensweg vieler Menschen entsprechen. Mit den einzelnen Stationen verbinden sich viele unheilvolle Situationen in der Welt und vieler Menschen unserer Zeit. So erhielten auch die aktuellen Lebensbezüge vieler Menschen in der kleinen und großen Welt Stimme und Gesicht. Die aufgesteckten Lichter waren ein sprechendes Symbol dafür, dass auch in dunkler Nacht, in hoffnungslos scheinender Lage, das Licht Christi auch in diese Finsternis fällt.