Im Hofstetter Kindergarten „Sterntaler“ wird ab Juni probeweise ein warmes Mittagessen in der verlängerten Öffnungszeit angeboten.Foto: Störr Foto:  

Nach wiederholtem Wunsch aus dem Elternbeirat kommt Bewegung ins Thema Mittagessen. Die Firma Hofmann liefert ab Juni – der Testlauf soll bis zu den Sommerferien erste Erkenntnisse bringen.

Das Thema Mittagessen in der Kita ist nicht neu, bereits im Zuge des „Sterntaler“-Neubaus wurde mit der Mensa die räumliche Voraussetzung geschaffen und die Einführung diskutiert. Allerdings hatte es zunächst wenig Bedarf und relativ hohe Kosten gegeben.

 

Am „runden Tisch Kita“ wäre seitens des Elternbeirats jetzt erneut der Wunsch nach einem warmen Mittagessen für die Kinder in der verlängerten Öffnungszeit aufgekommen, berichtete Bürgermeister Martin Aßmuth in der Sitzung des Gemeinderats. Das betreffe die unter Dreijährigen ebenso wie die über Dreijährigen. „Es handelt sich dabei um ein freiwilliges Angebot der Gemeinde“, betonte er.

Bei den Eltern sei ein Stimmungsbild eingeholt und ausgewertet worden. Elf Eltern hätten den Wunsch nach einem warmen Essen konkret geäußert, außerdem liege eine unverbindliche Interessensbekundung vor und bei einem Kind solle das Mittagessen in der Kita ausprobiert werden.

In einem Begehungstermin Ende März seien mit Vertretern der Firma Hofmann die Rahmenbedingungen abgesteckt worden. Einen zweiten Tiefkühler würde die Firma leihweise zur Verfügung stellen.

Zwei Erzieherinnen könnten sich online um den Speiseplan kümmern

Der Speiseplan könne online zusammengestellt und die Ware entsprechend vorbestellt werden. Erhitzt werde das Mittagessen dann im Konvektomat. Vorstellbar sei, dass sich zwei Erzieherinnen um die Speisepläne und die Abwicklung des Mittagsessens kümmern und dafür ein Zeitkontingent von einer Stunde pro Woche zur Verfügung gestellt bekommen.

Am Ende werde eine Mahlzeit der Fima Hofmann bei 3,70 Euro liegen, hochgerechnet auf ein Jahr bei durchgängiger Buchung in 46 Wochen der Öffnung bei 851 Euro. „Positiv lobend möchte ich die Gastronomen von Hofstetten hervorheben“, betonte der Bürgermeister. Ein Betrieb hätte sich zur probeweisen Belieferung bereit erklärt, weil er sich der Gemeinde und den Eltern verpflichtet fühle. Allerdings wurde ein grundsätzliches Problem bei der Belieferung an den Ruhetagen gesehen. Bei einem weiteren Betrieb wurde die Belieferung im Zuge der morgendlichen Schülerbeförderung angedacht, was aber als wenig sinnvoll erachtet wurde.

Auch ein Gastronom aus der Verwaltungsgemeinschaft Haslach, der bereits einen Kindergarten beliefert, wäre zur Zusammenarbeit bereit gewesen. Allerdings nur bei Abholung des Essens, die aber nicht leistbar sei. Außerdem würden die Preise bei den drei Betrieben mit 4,50 bis fünf Euro (pro Jahr zwischen 1035 und 1150 Euro) deutlich über dem Angebot Hofmanns liegen. Auf Nachfrage erklärte Elternbeiratsvorsitzende Julia Kopp: „Wir sehen den Bedarf. Es sind etwa 25 Kinder in der verlängerten Öffnungszeit. Wenn das Angebot gut anläuft, werden die Nutzerzahlen steigen.“

Bei einem Erfolg wird auch eine Abfrage in der Schule gestartet

Gemeinderat Hubert Kinast (CDU) erinnerte an früher geführte Diskussionen um die Einstellung einer helfenden Kraft für den Abwasch und fragte, wie es dieses Mal geregelt werde. Für Arnold Allgaier (FW) lag auf der Hand, dass in den Tagesablauf mit Mittagessen auch das anschließende Abräumen des Geschirrs für die Kinder mit dazu gehören sollte. Bernhard Krämer (CDU) befand: „Wenn es ein Stück weit die Erzieherinnen mit übernehmen, ist das okay. Wenn wir eine zusätzliche Kraft brauchen, wird der Preis von 3,70 Euro nicht zu halten sein.“

Für Stefan Schwendemann (CDU) stellte sich die Frage, ob das Mittagessen mit der verlässlichen Grundschule und dem Ganztagsanspruch verbunden werden könnte. „Wenn wir mit dem Elternbeirat zu dem Schluss kommen, dass es im Kindergarten funktioniert, werden wir in der Schule eine Abfrage starten“, erklärte Martin Aßmuth.

Fabian Witt (CDU) erkundigte sich nach dem weiteren Vorgehen. Mit einstimmigem Beschluss des Gemeinderates wird der Probebetrieb mit Belieferung durch die Firma Hofmann zum 1. Juni beginnen und bis zum Ferienbeginn am 11. August laufen. In enger Abstimmung mit dem Elternbeirat wird bis dorthin entschieden, ob das Angebot nach dem Sommer weiter läuft.

Erste Nutzer

Mit elf bis 13 Essen gehe man an den Start, möglicherweise würden noch ein bis zwei Beschäftigte das Angebot nutzen. Der Essenspreis kann zwischen 3,70 und vier Euro liegen.