Das Lahrer Klinikum wird nicht saniert, sondern zum Teil neu gebaut. Für die Pläne gab es im Gemeinderat viel Lob. Foto: Keiper (Archivbild)

Das Ortenau-Klinikum hat dem Gemeinderat seine Pläne für den Neubau in Lahr vorgestellt. Diese kamen ohne Ausnahme gut an.

Lahr – Anfang 2024 soll es losgehen: In drei Bauphasen wird das Lahrer Klinikum neu gebaut. Acht Jahre, so die Planung, dauern die Arbeiten, bereits 2029 soll das Klinikum voll funktionsfähig sein. Für diese Pläne gab es von den Stadträten viel Lob. Als das Architekturbüro Ludes im März den Kreisräten die neuen Pläne für das Lahrer Klinikum vorstellte, gab es bereits viel Zuspruch (wir berichteten). Dem schlossen sich die Lahrer Stadträte an, nachdem sie vom Ortenau-Klinikum am Montagabend einen genaueren Einblick bekommen hatten. "Das Ergebnis ist sehr beeindruckend", bilanzierte Lahrs OB Markus Ibert.

Klinikum war mit Plänen nicht zufrieden:

"Wir haben die Architekten frei denken lassen", erklärte Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller. Das Architekturbüro Ludes habe, nachdem die Pläne für die Sanierung feststanden, nachgefragt, ob man auch "radikal denken" dürfe. Das Ortenau-Klinikum hat dies zugelassen, da man selbst mit den Bauabschnitten und der Bauzeit unzufrieden war, sagte Keller. So entstand der Plan eines Teil-Neubaus anstelle der Sanierung.

Neubau wird schneller fertig:

Die größten Verbesserung bringt der neue Plan bei der Bauzeit mit sich. Statt Ende 2034 ist die Fertigstellung für Anfang 2032 geplant. 2029 jedoch – mit dem Ende des zweiten von drei Bauabschnitten – werde das Klinikum bereits voll funktionsfähig sein. Der Baubeginn ist für 2024 geplant. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anpassung der Stockwerkhöhe. Der neue Plan spart ein Stockwerk ein, dafür werden die Etagen höher, um modernen Standards gerecht zu werden.

Frage des Standorts sollte nicht mehr auftauchen:

"Wir sind froh, dass wir einen Quantensprung gemacht haben", sagte Eberhard Roth für die Freien Wähler. Ihn freue vor allem die Optimierung der Abläufe, die Personal und Patienten entlaste. Die Frage, ob der Standort Lahr gerechtfertigt ist, sollte mit diesen Investitionen nicht mehr aufkommen, meinte er.

Projekt kann ein Vorbild sein:

Dorothee Granderath für die Grünen sprach von einem "Mehrwert, der rasch erreicht wird". Ihrer Ansicht nach kann der Klinik-Neubau ein Beispiel für andere große Projekte der Stadt sein. Sie regte zudem an, bei der verkehrlichen Erschließung verstärkt den ÖPNV miteinzubinden.

Anwohner werden informiert:

Roland Hirsch (SPD) sorgte sich um mögliche Zusatzbelastungen für Anwohner während der Bauzeit. Keller versprach, mit den Anwohnern in Dialog zu treten. Wie genau die Baustellenerschließung aussehen wird, werde noch mit der Stadt abgestimmt. Auch Rudolf Dörfler (CDU) forderte, das Projekt "vorausschauend zu begleiten".

Diskussion um Parkplätze:

Nachfragen seitens der Stadträte kamen vor allem zu den Themenbereichen Kita und Parkplätze. Verwaltungsdirektor Christof Mutter konnte "noch keine absoluten Antworten" geben, ob die Kita, das Café und der Friseursalon bleiben. "Wir würden uns natürlich freuen", sagte er. Zu den Parkplätzen erklärte Klinikum-Chef Keller, dass man sich möglicher Engpässe bewusst sei. "Wir würden gerne ein zweites Parkhaus bauen", so Keller.