Expansionspläne: Die Firma Herrenknecht will ein erweitertes Foto: von Ditfurth

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, plant die Firma Herrenknecht in Allmannsweier eine Erweiterung. Ein Berater des Unternehmens hat dem Ortschaftsrat Details erläutert: Ein Logistikzentrum und ein Forschungsgebäude sollen errichtet werden.

Der Ortschaftsrat hatte sich gewünscht, dass ihm das Unternehmen seine Erweiterungspläne selbst vorstellt. Dies übernahm bei der Sitzung am Donnerstag Josef Gruseck, strategischer Berater des Spezialisten für Tunnelbau-Vortriebstechnik.

Der heutige Firmen-Campus erstreckt sich vom Waldweg und der Gewerbestraße bis zur Dr.-Martin-Herrenknecht-Straße sowie dem Hoffnerbühlweg. Man sei im Projektgeschäft tätig und müsse sich stetig weiterentwickeln, so Gruseck in der Ratssitzung. Am Campus fehle ein zentrales Logistikzentrum. Dies sei für die Leistungsfähigkeit im internationalen Wettbewerb aber zwingend notwendig. Mit den bestehenden Flächen sei die Firma Herrenknecht an ihre Grenzen gestoßen.

Das geplante Logistikzentrum soll rund 15 000 Quadratmeter umfassen und den internen Werksverkehr bedienen und abwickeln. Dabei soll nicht nur in die Fläche gegangen werden, sondern auch in die Höhe, um flächenschonend zu bauen, führte Gruseck aus.

Insbesondere durch den Wettbewerb mit China sei Herrenknecht gefordert, mehr Leistung und mehr Service zu bieten, erklärte Gruseck den Ratsmitgliedern.

Umsetzung soll zeitnah geschehen

So sei auch die Firma bei großen Infrastrukturprojekten von Einschränkungen betroffen. "Es kommen externe Störungen auf uns zu – dafür braucht Herrenknecht Lager für fertige oder halb fertige Anlagen", erklärte Gruseck.

Über das Logistikzentrum hinaus habe Herrenknecht weitere Pläne: So soll ein Forschungs- und Entwicklungsgebäude – unter anderem zur weiteren Erforschung der Tiefengeothermie – errichtet werden, erklärte Gruseck. Bekanntlich sehen Experten im Oberrheingraben die idealen Bedingungen für die Tiefengeothermie geschaffen.

Das überplante Gelände befinde sich noch nicht komplett im Besitz der Firma Herrenknecht. Wie Martina Stahl vom Schwanauer Bauamt informierte, sei die Gemeinde bereits dabei, Gespräche zu führen und den Erwerb voranzutreiben. Die Erweiterung soll nach Unternehmensangaben möglichst zeitnah geschehen. Die genauen Details zur Planung habe auch sie in der Ortschaftsratssitzung erfahren, so Stahl. "Wir haben bisher den Aufstellungsbeschluss für die Erweiterung des Gewerbegebietes Allmannsweier im Gemeinderat gefasst. Insoweit wird die Erarbeitung des Bebauungsplans mit der Firma Herrenknecht in enger Abstimmung zum geplanten Nutzungskonzept erfolgen", erklärte Stahl gegenüber der Lahrer Zeitung.

Keine erhöhte Verkehrsbelastung

Eine Mehrbelastung für Allmannsweier ist durch die Herrenknecht-Erweiterung laut Josef Gruseck nicht zu erwarten. Die Erschließung soll über die Dr.-Martin-Herrenknecht-Straße erfolgen. Der Zulieferverkehr werde über das Betriebsgelände abgewickelt und die Rückstaustrecke auf dem Gelände eingerichtet. Auf der Gefahrenstrecke der südlichen Umgehungsstraße, parallel zum Schutterentlastungskanal, sei keine Ausfahrt geplant, so Gruseck. Der übrige Verkehr soll intern auf dem Campus erfolgen und alle Werke bedienen.