Kehrt zurück: Tatjana Baumann Foto: Lahrer Zeitung

Handball: Zwei Neue und eine Rückkehrerin verstärken den TuS Ottenheim / Ziele werden ambitionierter

Mit Platz fünf in der mittlerweile beendeten Saison ist man bei den Südbadenliga-Damen des TuS Ottenheim nicht unzufrieden. Für die kommende Runde nimmt man sich bei den "Zebras" allerdings mehr vor. Denn der Kader wird stärker.

2020/21 kommt mit dem TV Friesenheim ein zweites Team aus dem LZ-Verbreitungsgebiet in die Handball-Südbadenliga. Bisher hatten die "Zebra-Damen" des TuS Ottenheim die Rolle des Platzhirschs inne. Trainer Tobias Buchholz hat sein drittes TuS-Jahr absolviert. Abstieg aus der Oberliga, Platz drei und fünf – hinter dieser Bilanz steckt allerdings einiges mehr.

Zufrieden mit Entwicklung

"Die Mannschaft entwickelte sich in dem Zeitraum weiter, der kommunizierte Umbruch hat stattgefunden, ein großer Teil des Personals gewechselt. Wir mussten viele junge Spielerinnen integrieren, sind auf einem guten Weg", sagt Buchholz zum Zwischenschritt. Die nun abgebrochene Spielzeit galt im Sprachgebrauch als "Übergangsjahr", ein Platz zwischen eins und fünf als Ziel. "Unter dem Strich war der Verlauf vor dem Abbruch nicht optimal, Spiele gegen Schutterwald und Dornstetten hätten nicht verloren gehen dürfen. Platz fünf ist in Ordnung, aufgrund der engen Abstände und eines machbaren Restprogramms wäre mehr möglich gewesen", findet Buchholz.

Schwieriger Start

Nichtsdestotrotz gelang es, nach schwierigem Start mit drei Niederlagen, die Runde im weiteren Verlauf ausgeglichen zu gestalten. "Ein auslösendes Moment war, als Tabellenführer Schutterwald am vierten Spieltag zu uns als damaligem Letzten kam. Wir konnten die Rollen quasi umdrehen, haben die klar mit 35:29 besiegt. Das war eines unserer besten Spiele", erinnert sich Buchholz.

Einzelne Spielerinnen, die sich im Vorjahr noch zu stark hinter der starken Führungskraft Tatjana Baumann hielten, seien aus diesem Schatten heraus getreten. "Vivienne Quennet hat einen großen Schritt getan, um nur ein Beispiel zu nennen", führt der Coach aus. Wo Stärken und Optimierungsbedarf bestehen, zeigt die Statistik: 508 Treffer bedeuteten den stärksten Angriff, 483 Gegentreffer aber die drittschlechteste Abwehr. "An der Defensive müssen wir mit Blick auf kommende Saison verstärkt arbeiten", räumt Tobias Buchholz ein. Froh wäre er allerdings auch, wenn sein Team nur annähernd einmal von größeren Verletzungssorgen befreit bliebe. "Es war einfach schade, wenn mit Celine Weber nach starker Vorbereitung, Leonie Bing oder zuletzt auch Vanessa Hoppen immer wieder Leistungsträgerinnen ausfielen, so dass wir immer wieder umbauen mussten. Man muss sich so immer wieder anders aufeinander einspielen", zeigt Buchholz auf.

Verstärkung im Kader

Diese kleinen Rückschläge konnten die "hammergeile Truppe" (Buchholz) und starker Zusammenhalt stets aufs Neue kompensieren. Der Coach freut sich nach Corona auf kommende Runde. "Stehenbleiben dürfen wir in der Entwicklung nicht, der letzte Schritt fehlt uns in manchen knappen Spielen noch", hält er fest. Der Blick auf die Personalplanungen bereitet Freude. Der Kader bleibt im Kern zusammen, abgesehen von den Abgängen Nadine Müllers (private Gründe) und Pauline Harders (Studium). Bekanntlich kommen Kerstin Erb (HSG Meißenheim/Nonnenweier) und Alica Burgert (HSG Freiburg) hinzu, dritter "Neuzugang" ist die zurückkehrende Tatjana Baumann. Erfahrung und ein nochmaliges Mehr an Qualität werten den Kader also zusätzlich auf.

Buchholz macht weiter

"Mit dem Personal werden wir zu den Gejagten gehören, eine Zielsetzung wie vergangene Runde wird nicht mehr glaubwürdig zu vermitteln sein. Aber wir werden weiterhin hart arbeiten müssen", so Buchholz. Aus seiner Sicht sei es – nach Rücksprache mit seiner Familie – nicht schwer gefallen, ein weiteres Jahr als Coach zuzusagen. "Die Arbeit mit der Mannschaft macht weiter super-viel Spaß, ich habe es noch nie erlebt, ungern ins Training zu kommen", versichert Buchholz glaubwürdig.