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Corona: Verantwortliche der Handball-Teams stehen zur Entscheidung des Verbands / Wertung noch offen

Die Entscheidung des Handballverbands, die aktuelle Saison aufgrund des Coronavirus abzubrechen, können auch die Vereine der Region nachvollziehen. Für die Trainer gibt es bei der Frage nach der Wertung der Spielzeit zudem eine favorisierte Lösung.

Nichts geht mehr. Der südbadische Handballverband hat die aktuelle Spielzeit abgebrochen (wir berichteten). Es soll nach dem den Abbruch keine Absteiger, jedoch sehr wohl Aufsteiger geben. Wie die Spielzeit aber genau gewertet wird, ist derzeit noch offen. In den Vereinen zeigt sich großes Verständnis für die Entscheidung der verantwortlichen Funktionäre. TuS Ottenheim: Die Männerauswahl aus dem Ried verliert durch den Saisonabbruch die Chance, in den verbleibenden Spielen noch an Tabellenführer TVS Baden-Baden in der Landesliga Nord vorbeizuziehen. "Wir hatten das Gefühl, im Gegensatz zu Baden-Baden das angenehmere Restprogramm zu haben. Aber Gedanken an die Meisterschaft sind jetzt nur noch theoretischer Natur", sagt TuS-Coach Ulf Seefeldt. Jeder habe sich zwar eine sportliche Lösung gewünscht, aber "das geht im Moment nicht". Der Abbruch mache für den Trainer absolut Sinn.

Bei der Frage nach der Saisonwertung plädiert Seefeldt dafür, den aktuellen Tabellenstand zu berücksichtigen. "20 Spiele haben mehr Aussagekraft als die 13 Spiele, wenn nur die Hinrunde zählen würde", meint der Ottenheimer Trainer, der auch einen Terminvorschlag für die noch offenen Relegationsspiele hat: "Vielleicht kann man eine Partie ja noch im August austragen." TV Friesenheim: Die Nachricht vom Saisonabbruch wurde bei Trainer Ralf Mättler und seiner Frauenmannschaft "sehr verhalten" aufgenommen. "Die Meisterschaft war unser Ziel und wir waren auf mehr als gutem Weg, das auch zu schaffen. Von daher ist es schade, dass die Spielzeit abgebrochen wurde", sagt der Coach des souveränen Tabellenführers in der Landesliga Nord.

Bei der Frage, wie die Saison nun gewertet werden solle, kommt Mättler ins Grübeln. "Ich weiß es nicht und würde mich auch schwer tun, so etwas zu entscheiden. Man kann es sicher nicht allen recht machen, aber ich hoffe, der Verband hat für die Wertung ein glückliches Händchen." Gefeiert werden soll beim TVF so oder so – nur ist noch nicht klar, wann es soweit ist. "Wir haben eine starke Saison gespielt und wollen die Meisterschaft, egal wie es jetzt dazu gekommen ist, feiern. Das machen wir dann, wenn es nach Corona wieder geht", so Mättler. TuS Altenheim: Auch die Altenheimer standen in der Südbadenliga glänzend da, bis Corona für den Saisonabbruch sorgte. Die Meisterschaft war für den Tabellenzweiten allerdings kein Thema mehr, zu souverän agierte der ungeschlagene Spitzenreiter TuS Steißlingen. "Der Saisonabbruch ist verantwortungsvoll und nachvollziebar. Es war eine vernünftige Entscheidung", sagt David Reuter, sportlicher Leiter in Altenheim. Er begrüße es, dass es Aufsteiger geben soll. "Dass es keine Absteiger geben wird, ist für mich ebenfalls fair vom Verband entschieden worden", so Reuter. HGW Hofweier: Für Michael Bohn, Trainer des Südbadenligisten, und sein Team kam die Entscheidung vom Verband nicht überraschend. "Wir haben mit nichts anderem als dem Saisonabbruch gerechnet. Jetzt haben wir Planungssicherheit", so der Coach. Beim HGW stehe man voll hinter der Entscheidung des Verbands.

Dass es aufgrund der Corona-Krise keine Absteiger geben soll, ist für Bohn ebenfalls eine "faire" Lösung. Maßgeblich für die Wertung der Spielzeit soll seiner Meinung nach das aktuelle Ranking sein. "Und so wird es wohl auch kommen", wagt der Hofweier-Trainer eine Prognose. Nach Ostern will der Verband eine Lösung für die Saisonwertung präsentieren.