Hans Weide freut sich über das Erscheinen seines zweiten Buchs. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Literatur: Ottenheimer Autor Hans Weide i erzählt in seinem zweiten Buch die Geschichte einer Freundschaft

Nach dem Erfolg seines ersten Buchs "Rote Sonne, dunkle Nacht" hat Hans Weide wieder ein Buch geschrieben. "Kuchenblech und Albatros", der Titel des Romans macht neugierig und birgt Parallelen zum ersten Werk.

Ottenheim. "Die Parallelen sind vielleicht nicht schnell erkennbar, aber es geht auch in diesem Buch um Menschen, denen Unrecht getan wurde", erklärte Weide im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Wer das Buch lese, steige mit dem Kuchenblech ein und lerne die "Albatros" kennen. Der Einband zeigt, bei der Albatros handelt es sich um eine Segelschiff.

Der Untertitel verrät, das Buch ist "die Geschichte einer Freundschaft". Schnell ist Weide in der eigenen Kindheit und erzählt von einem Jugendfreund, zu dem bis heute der Kontakt nach Kassel, seiner Heimatstadt, nicht abgebrochen ist. "In meinem Leben habe ich immer sehr gute Freunde gehabt", so Weide.

Ein Blick in die Kinderseele

Der 81-Jährige lässt ein Stück weit in seine eigene Kinderseele blicken. Die 1940er-Jahre waren nicht leicht. "Im besten Fall war ich ein unbehütetes Kind", so Weide. Seine persönlichen Erzählungen sind fern jeglicher Rührseligkeit. Autobiografische Züge tragen die Schilderungen von Heimaufenthalten. "Eigene Erlebnisse haben mich bis heute geprägt", erzählt Hans Weide. Schläge waren keine Seltenheit, vom Tisch sind die Kinder eher hungrig als satt aufgestanden.

Schicksalsschläge habe er angenommen und die Gabe besessen, seinem Leben eine positive Wendung zu schenken. Die eigenen Erfahrungen haben ihn sensibel gemacht gegen Unrecht. Sich selbst habe er als kleiner Junge an der Schule angemeldet. Orientierung, Freundschaft und Lebensstruktur fand Weide in seinem Umfeld.

Alle seine Geschichten gehen gut aus

Im Buch erzählt der Autor von Figuren, denen gemeinsam ist, dass sie unter schlechten Voraussetzungen das Beste aus ihrem Leben gemacht haben. Da ist die exotische Luisa, bildhübsch und Bettlerin in Buenos Aires. Als Kind musste sie sich durchs Leben kämpfen, findet aber jemanden, der sich um sie kümmert. Bei Weide muss der "Happy-End-Leser" nicht auf der letzten Seite beginnen, um zu erkennen, ob er das Buch überhaupt lesen möchte. "Alle meine Geschichten gehen gut aus", erklärt der Autor.

Eigentlich richtet sich das Buch an die Jugend, aber auch Erwachsene werden es mit Vergnügen lesen. Die Sprache ist leicht verständlich, nimmt mit und lässt einen Film vor dem geistigen Auge abspielen.

Die Geschichte aus dem 19. Jahrhundert macht Begegnungen mit Charakteren authentisch.

Über die Zeit des Schreibens sagt Weide: "In fünf Wochen war das Buch fertig." Aber die Gedanken, Erinnerungen und Geschichten zu diesem Buch haben ihn ein Leben lang begleitet. Jetzt sind sie auf 181 Seiten festgehalten.

In seinem Roman schaut Hans Weide verständnisvoll auf jene Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Der neue Roman "Kuchenblech und Albatros" von Hans Weide ist im Verlag Tredition erschienen, kostet 12,99 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.