Foto: Polizeiberatung

Präsidium will "Angsträumen" vorbeugen, Zahl der Wohnungseinbrüche sinkt seit Jahren

Ortenau - Brennpunkte identifizieren, kriminelle Trends erkennen und die Prävention gehören dazu:  Polizeipräsident Reinhard Renter gibt einen Einblick, wie die Ortenauer  Polizei ihre Arbeit macht –  nicht ohne zu loben. Das Sicherheitsgefühl im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg  »hat einen hohen Stellenwert, wenn es um Lebensqualität und Wohlbefinden in unserer Region geht, dessen bin ich mir bewusst«, erklärt Polizeipräsident Reinhard Renter in  einer Mitteilung. Ihm sei es daher außerordentlich wichtig, dass in keinem Winkel des  Polizeipräsidiums »gefühlte Angsträume« entstehen, betont Renter weiter.
Damit die Polizei kriminellen Trends – von Einbruchswellen bis Ruhestörungen – schnell entgegenwirken kann,  habe das Präsidium   das Geschehen in der Ortenau durch  dauerhafte Kriminalitätsanalyse permanent im Blickfeld. »Wir sind hierdurch in der Lage, sehr flexibel auf die mögliche Entstehung eines aktuellen Brennpunkts zu reagieren«, erklärt der Polizeipräsident. Sollte sich also ein »Kriminalitätsschwerpunkt« bilden, könne man regional oder auch zusammen mit Kollegen anderer Präsidien, schnell eingreifen.

Polizei klärt Raubserie  in Lahrer Casinos auf

Als erfolgreiches Beispiel  in diesem Zusammenhang nennt das Präsidium die Raubserie zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 auf Spielcasinos und Wettbüros in Lahr (wir berichteten). Durch gezielte Einsatzmaßnahmen sei  es gelungen, acht der neun Überfälle zu klären und hierbei zehn Verdächtige zu ermitteln, betont die Polizei. 
Auf Revierebene laufen ganzjährig  sogenannte »Schwerpunktaktionsprogramme«, die zur Bekämpfung von Straßenkriminalität, von Gewalt- und Aggressionsdelikten, aber auch zur Verhinderung von einfachen Ordnungsstörungen gefahren werden. Darunter fallen beispielsweise auch Jugendschutzkontrollen oder die Überwachung von Spielhallen und Gaststätten. Auf Präsidiumsebene und somit über die einzelnen Reviergrenzen hinaus, liege ein Fokus darauf,  Wohnungseinbrüche einzudämmen, erklärt das Präsidium.  Das Eindringen in die Privatsphäre hinterlasse bei den Opfern oft tiefe Spuren. Daher spiele dieser Bereich eine wichtige Rolle in puncto  Sicherheitsgefühl. 

Einbrüche stehen ganz oben auf der Agenda

Das Engagement in diesem Sektor habe sich außerordentlich bezahlt gemacht: »Seit 2017 bewegen sich die Fallzahlen stetig nach unten. Bei der diesjährigen Präsentation der Kriminalstatistik konnte ich einen historischen Tiefstwert bei Wohnungseinbruchsdiebstählen vermelden. Darauf bin ich sehr stolz«, führt  Renter an.  
Auch im aktuellen Jahr habe sich die seit 2014 bestehende Konzeption bereits bewährt. In Baden-Baden konnte im Mai ein mutmaßliches Einbrecher-Duo festgenommen werden, dem zahlreiche Firmeneinbrüche, Zigarettenautomaten- und Containeraufbrüche zur Last gelegt werden. In den Bereichen Bühl und Kappelwindeck sind die Ermittler mit Hilfe von DNA-Auswertungen einem Einbrecher auf die Spur gekommen, der möglicherweise für weitere Taten in Betracht kommt, so einige Beispiele aus dem Bereich des Polizeipräsidiums.
Das Referat Prävention helfe schließlich vorzubeugen, erst gar nicht Opfer eines Verbrechens zu werden. Dessen Mitarbeiter wenden sich direkt an betroffene Gruppen, wie Kinder oder Senioren.