Bäumchen wechsle dich: Einst beerbte Jonas Eble ihn als Ottenheimer Coach ... Foto: Heck

Handball: Ulf Seefeldt und Daniel Hasemann sollen in den verbleibenden Partien den Klassenerhalt in der Südbadenliga sichern

Paukenschlag in Ottenheim: Die Handball-Südbadenligaherren und Trainer Jonas Eble gehen ab sofort getrennte Wege. Das hat der Verein gestern bekannt gegeben.

(rfr/sey). Der TuS Ottenheim und Coach Eble haben mit dieser Entscheidung nach zweieinhalb Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit einen Schlussstrich gezogen.

"In den vergangenen Spielen fehlte es dem Team an Spirit und Leidenschaft", heißt es in der Pressemitteilung. Diese Faktoren brauche es aber, um im Abstiegskampf erfolgreich bestehen können. Die Ottenheimer Herren belegen in der Tabelle momentan den elften Platz, am Samstag (20 Uhr) steht das Auswärtsspiel beim Sechsten TuS Steißlingen an.

Bevor sich Resignation breitmache, heißt es in der Mitteilung des Vereins weiter, hätten sich die TuS-Verantwortlichen zu diesem Schritt entschlossen. Die Mannschaft wurde am Donnerstagabend über die Entscheidung informiert. "Wir haben Hochachtung und Respekt vor der Leistung und dem großen Einsatz von Jonas Eble. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg. Er steht erst am Anfang seiner Trainerkarriere", so Markus Heimburger, Abteilungsleiter des TuS Ottenheim.

Eble hatte als Jugendtrainer bei der SG Ottenheim/Altenheim große Erfolge gefeiert, viele Jugendspieler von damals stehen heute im Kader der ersten Mannschaft. Vielleicht, so die Verantwortlichen, sei auch dies ein Grund, dass Team und Trainer zuletzt nicht mehr harmonierten.

Für die restlichen Spiele werden Ulf Seefeldt und Daniel Hasemann gemeinsam versuchen, den TuS in die Erfolgsspur zurückzubringen. Seefeldt wird die Mannschaft bereits heute am Bodensee coachen. Beide, er und Hasemann, seien dem TuS sehr verbunden und hätten spontan ihre Hilfe zugesagt. "Es geht jetzt darum, das Feuer neu zu entfachen. Wir müssen diese attraktive Liga unbedingt halten. Abteilungsleitung, Mannschaft und hoffentlich alle unsere Fans werden alles tun, um dieses Ziel zu erreichen", so der sportliche Leiter Norbert Weide.

Eble hatte die Mannschaft im Sommer 2013 übernommen, im vergangenen Jahr wurde der Aufstieg von der Landes- in die Südbadenliga gefeiert. Zuvor hatte er als Coach im Jugendbereich mehrere südbadische Meisterschaften, zwei Teilnahmen an der süddeutschen Meisterschaft sowie Platz drei bei der deutschen B-Jugend-Meisterschaft 2011 mit der SG Ottenheim/Altenheim erreicht. Der junge Trainer folgte 2013 auf Ulf Seefeldt, der die Ottenheimer in Richtung HGW Hofweier verließ. Nun ist es umgekehrt, Seefeldt übernimmt das Amt von Eble.

Statt Training heißt es Abschied nehmen

Der scheidende Übungsleiter zeigte sich von der Entscheidung des Vereins schockiert. Statt wie gewohnt das Training zu leiten, musste er sich am Donnerstag nach einem kurzen Gespräch mit den Vereinsverantwortlichen von der Mannschaft verabschieden. "Ich bin vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Ich wollte nicht aufhören", machte Eble gestern deutlich. Er sei sich zwar von Anfang an im Klaren darüber gewesen, dass es eine schwierige Saison werden würde ("Die Spielklasse hat uns gefordert"), dennoch sei er von der Entscheidung des Vereins überrascht gewesen.

Noch vor knapp drei Wochen, so Eble, hätten er und der Verein sich auf eine längerfristige Zusammenarbeit geeinigt. "Und kurze Zeit später ist man entlassen", so der junge Trainer. Was seit der Vertragsverlängerung passiert sein soll, kann sich Jonas Eble nicht erklären. Er wirkt ratlos. Sportlich gab es Niederlagen gegen Schutterwald und Hofweier – zwei Mannschaften, gegen die man verlieren kann. Zu Hause wurde Köndringen/Teningen II nach einer enormen Willensleistung besiegt. Einzig die unerwartete Niederlage zuletzt gegen Oberhausen könnte man ihm ankreiden. Eble betonte außerdem, dass er nicht – wie in der Mitteilung des Vereins verkündet – erst am Anfang seiner Karriere stehe. "Ich bin seit zwölf Jahren dabei, ohne Pause."

Im Gespräch wirkt er noch immer ein wenig mitgenommen, getroffen. Ihm bleibe aber nichts anderes übrig, als die Entscheidung zu akzeptieren. Eble sagt abschließend aber auch: "Nach zweieinhalb tollen Jahren und dem Aufstieg hätte ich mir einen anderen Abschied gewünscht."