Altenheims Leistungsträger Jan Meinlschmidt hebt gegen Oberkirch ab. Foto: Fissler

In der Südbadenliga lässt Schutterwald an der Tabellenspitze gegen Kenzingen nichts anbrennen

Mit einer katastrophalen ersten Halbzeit verspielte die HGW Hofweier durchaus machbare zwei Punkte in Sinzheim. Der TuS altenheim deklassierte dagegen den TV Oberkirch.

(tom). TuS Schutterwald – TB Kenzingen 29:18 (13:10). Eine wirkliche Herausforderung stellte Kenzingen aus Sicht des Tabellenführers am Samstagabend vor rund 200 besuchern in der Mörburghalle zu keinem Zeitpunkt dar. Zu eindeutig warf der TuS von Beginn an die Offensivmaschinerie an, überfuhr viel zu unaufmerksame Breisgauer völlig. 3:0 (8.), 9:5 (20.) und noch immer drei Treffer zur Halbzeit bedeuteten bereits eine deutliche Sprache. Überraschend war, wie problemlos Schutterwald sein doch beachtliches Verletztenkontingent wegsteckte.

Das fehlende Personal wurde durch enormes Feuer und Einsatzwillen aufgefangen, während Kenzingen bestenfalls bieder und schlimmstenfalls orientierungslos auftrat. Dass die Gäste nach dem Seitenwechsel beim 14:12 (37.) zwischenzeitlich etwas aufschlossen, sollte aus späterer betrachtung heraus lediglich eine unbedeutende Randnotiz bleiben. Denn umso schneller meldete sich Schutterwald wieder klar und deutlich zurück. Vom 18:14 (44.) wurde vorentscheidend zum 23:14 (50.) erhöht, damit war der letzte aufkeimende Wiederstand Kenzinger Art endgültig beseitigt. Gerade die Abwehrarbeit der Hausherren war wieder deutlich spürbarer und griffiger als speziell in der Vorwoche. So fuhr der TuS einen am Ende leistungsgerechten Kantersieg über Kenzinger ein, die auch nicht ansatzweise die Form ihrer kürzlichen Erfolgsserie bestätigen konnten. TuS: Herrmann, F. Heuberger; Wöhrle, Ehrler, T. Heuberger 3, Bachmann 6, Huck 3, Möschle 1, Baumann 6, Pilsitz, Harter 4, Seigel 4, Hug 2. TB: Mikucionis; Michelbach 3/1, Jäger, Grieger 1, Rigl, Hüglin 2, Kopp, Steponavicius, Winkler 2, Fedorov 5/1.

(tom). TuS Altenheim – TV Oberkirch 33:21 (17:10). Altenheim bleibt für die Gäste aus dem Renchtal keine Reise wert. Am Freitagabend kassierte Oberkirch wie schon im Vorjahr eine Klatsche in der Herbert-Adam-Halle. Verantwortlich dafür war das besser funktionierende mannschaftliche Auftreten des TuS. Der Anfang in der körperlich beidseitig rustikal, aber selten unfair geführten Begegnung fiel bereits mit leichten Vorteilen für die Hausherren aus. Eine erste entscheidende Serie gelang Altenheim, das insgesamt mehr Zutrauen fand in seine Aktionen, vom 7:6 (13.) zum 11:6 (20.). Oberkirch konnte seine Chancen in dieser Phase nicht nutzen. Was umso entscheidender war, weil die Altenheimer Abwehr kollektiv gut verteidigte. Bis zur Pause konnte der variabel angesetzte Riedverein davonziehen, baute ebenso konsequent wie unaufgeregt seinen Vorsprung bis auf sieben Treffer aus. Eine Art Vorentscheidung sollte damit gefallen sein, wie das Heimpublikum hoffte. Geirrt haben sollte man sich damit nicht. Ein weiterer Unterschied zwischen den Teams: Hüben wie drüben fehlten Leistungsträger, doch Altenheim schaffte es wesentlich besser, entstandene Lücken zu kompensieren. Die Geschichte der zweiten 30 Minuten erzählte wenig Aufregendes. Die Unparteiischen hatten das Geschehen meist relativ sicher im Griff, pfiffen mitunter kleinlich, aber konsequent. Umso unnötiger war von Spielerseite, dass dem Frust freier Lauf gelassen wurde. 22 Strafminuten wurden insgesamt verhängt, wobei insbesondere der Platzverweis von Oberkirchs David Roll einschneidend war. Nach einer Unsportlichkeit kassierte Roll in der 46. Minute die Blaue Karte, also einen Platzverweis, der Bericht und Sperre nach sich ziehen wird. Unnötig angesichts des deutlichen Zwischenstands von 23:14 (43.) oder auch 29:19 (53.). In der Schlussphase sah dann auch noch Altensheims Kreisläufer Marco Fels infolge der dritten Zeitstrafe die rote Karte (55.). Eine Randnotiz, wobei auch im TuS-Spiel nicht alles nur glatt lief. Beispielsweise wurden drei Siebenmeter verweorfen, was angesichts der Defensivstärke aber mehr als aufgewogen wurde. Am Ende siegte Altenheim ungefährdet, während auf die Renchtäler schwere Zeiten zukommen. Altenheim: Grangé, Macher; Reuter, Sutter 5/1, Teufel 2, Fels 4, S. Rudolf 3, Meinlschmidt 5, Höfer, Kugler 5/2, Gieringer 1, N. Rudolf 8.

(ps). BSV Sinzheim - HGW Hofweier 24:21 (17:8). Zwei Minuten und 18 Sekunden sind gespielt, Treffer sind noch keine zu verzeichnen, aber dafür hatten Florian Herzog, Lukas Schade und Marco Bures schon die Gelbe Karte gesehen. Symptomatisch für das was dann folgen sollte: In der 4. Minute gelingt Timo Häß das erste Tor des Spiels. Ohne viele Tore geht es auch weiter. Zumindest was die Ausbeute der Gäste betrifft. In der elften Minute liegt Sinzheim mit 6:2 in Front. Beim Spielstand von 12:6 in der 22. Minute dann innerhalb von dreißig Sekunden zwei Zeitstrafen für Michael und Florian Herzog. Der Halbzeitstand von 17:8 deutet auf ein Fiasko für den Gast hin. Vor allem Yanez Kirschner und Luis Pfliehinger mit sechs und fünf Treffern bis zur Pause, hatte man überhaupt nicht in den Griff bekommen. Nach Wiederbeginn wendet sichlangsam das Bild. Hofweier saugt sich heran und schafft in der 52. Minute den Anschluss zum 21:20. Doch vier vergebene klare Möglichkeiten sorgen für die Entscheidung.

HGW-Trainer Michael Bohn war nach der Partie sichtlich angesäuert: "Die erste Hälfte war die mit Abstand schlechteste Leistung, die ich von meiner Mannschaft jemals gesehen habe. Unaufhörlich technische Fehler und zahllose Fehlwürfe. Über großen Kampf, eine starke Abwehr und einen überragenden Nebojsa Nikolic kommen wir heran. Sinzheim war in der zweiten Halbzeit konditionell völlig eingebrochen. Doch anstatt das Spiel zu drehen, verwerfen wir drei Gegenstöße und ein weiteres Mal völlig frei vor dem Tor." HGW: Nikolic, Langenbach , Stocker 2, Herzog 2, Barbon 1, Schade 1, Herzog 4, See 1, Bures 3 , Gieringer 3, Häß 3, Blasius 1.