Das erste Aufeinandertreffen zwischen Kehl (links Maximilian Sepp im Kampf um den Ball mit Martin Weschle) und dem SC Lahr war im Sommer eine klare Angelegenheit für den KFV. Inzwischen haben sich die Vorzeichen ein wenig geändert. Foto: Heck

Verbandsliga: Im Hinspiel war Lahr noch chancenlos, inzwischen befindet man sich mit Kehl auf Augenhöhe

SC Lahr – Kehler FV (Samstag, 14.30 Uhr). In den beiden noch ausstehenden Partien vor der Winterpause wollen die Hausherren nochmals Punkte einfahren.

(tom/fis). Die Lahrer Position im Tabellen-Mittelfeld scheint zwar auf den ersten Blick stabil und gesichert. Dennoch ist allen Beteiligten klar, dass in der laufenden Verbandsligarunde Unberechenbarkeit die einzig gewisse Konstante ist. "Jeder weitere Punkt auf dem Konto bringt uns der Zielsetzung Klassenerhalt näher, verleiht zusätzliche Sicherheit", drückt es Lahrs sportlicher Leiter Petro Müller aus.

Im Defensivverhalten zeichnet sich ein Ungleichgewicht ab

Die jüngsten Niederlagen wiesen in ihrem Entstehen auffällige Parallelen auf. "Gerade in der ersten Viertelstunde war die Konzentration noch nicht so da, wie das notwendig gewesen wäre. Das haben beide Spitzengegner konsequent ausgenutzt. Gegen Kehl müssen wir noch mehr auf der Hut sein, gerade defensiv", so Müller.

Apropos Defensive: Gerade hier zeichnet sich im Lahrer Spiel ein Ungleichgewicht ab. Für einen im Mittelfeld platzierten Verein weisen die Blau-Schwarzen mit 44 Treffern eine zweifellos starke Offensivorientierung aus. Das Umschalt- und Defensivverhalten könnte allerdings weitaus besser sein. Satte 45 Gegentreffer bedeuten die sechstschlechteste Quote ligaweit, vergleichbar dem FC Neustadt (ebenfalls 45) oder dem SC Pfullendorf (46.). Beide Vereine belegen aktuell Abstiegsplätze.

Beim 0:2 im Hinspiel hatten die Gastgeber, bei denen der Einsatz der Defensivspieler Domenico Bologna, Michael Röderer und Sascha Bohl fraglich ist, wenig zu bestellen. Das soll sich nun spürbar ändern, "wir haben da noch etwas gutzumachen" (Müller).

Oberligaabsteiger Kehler FV versinkt hingegen immer mehr im Mittelmaß der Verbandsliga. Vor der Saison wäre die Favoritenfrage eine klare Sache gewesen, mittlerweile begegnen sich beide Teams auf Augenhöhe. Trainer Alexander Hassenstein und der sportliche Leiter des KFV, Jürgen Sax, können sich die Schwankungen des Teams selbst nicht erklären. "Wir bekommen ein Gegentor und dann gehen die Köpfe runter. Die Mannschaft hat offensichtlich Probleme mit der Verbandsliga, es macht sich manchmal Hilflosigkeit breit. In der Oberliga wusste jeder, dass ohne 100 Prozent nichts geht", so Sax, der vor dem SCL warnt. "Wir werden mit allerhöchstem Respekt anreisen, das wird alles andere als ein Selbstläufer."

Verzichten müssen die Kehler auf Dorian Koerin (Verletzung am Sprunggelenk) und David Assenmacher Innenbandanriss). Anis Bouziane war zuletzt ebenfalls ein wenig angeschlagen.