Der Offenburger FV (Marco Petereiit, links) war eines der wenigen Teams aus dem Fußballbezirk, das am vergangenen Wochenende seine Begegnung bestreiten konnte. In Endingen am Kaiserstuhl wurde auf Kunstrasen gespielt. Foto: Fleig

Münchweier-Spiel sorgt für Zündstoff. Spielausfälle im Bezirk nehmen enorme Ausmaße an

Ungewöhnlich vielePartien fielen zuletzt der Witterung zum Opfer. Ein Ausfall steht dabeibesonders im Fokus: DieBegegnung zwischen dem VfR Hornberg und dem SV Münchweier.

"Die Spielabsagen vom Wochenende waren ein Witz, keiner hat das verstanden. Wir mussten extra nach Hornberg fahren, nur um das Spiel dann abzusagen. Das ist nicht tragbar", echauffierte sich Marco Spitzer, Trainer des A-Ligisten SV Münchweier nach dem Ausfall am 12. November beim VfR Hornberg darüber, dass nicht schon im Vorfeld abgesagt wurde. Mit größerem Abstand ist der Ärger verraucht, dennoch würde er seine Aussage jederzeit erneuern. "Es hat keinen Grund gegeben, dass das Spiel nicht vorher abgesagt wurde. Der Platz war unter Wasser gestanden und vorher hat es geblitzt und gedonnert", führt Spitzer aus. "Wenn schon fünf Spiele abgesagt sind, dann sage ich generell ab". Zwei Partien wurde an diesem Tag angepfiffen. "Das Ganze geht schon in Richtung Wettbewerbsverzerrung".

Die Anfahrt für die knapp 50 Kilometer liegt bei rund einer Stunde. Doch "der Vorstand von Hornberg wollte das Spiel unbedingt durchdrücken, vielleicht weil wir vier Ausfälle hatten" nimmt der Spielertrainer des Aufsteigers von 2016 kein Blatt vor den Mund. Als der angesprochene Vorstand, Stefan Röck, mit den Aussagen konfrontiert wird, ist er sehr verwundert. "Nein, das stimmt so nicht. Die Resonanz der Spielausschüsse beider Vereine am Samstag war anzutreten. Das Gewitter war erst kurz vor dem Anpfiff. Im Vorfeld war das alles nicht abzusehen", nennt Röck seine Sicht. "Der Schiri und beide Trainer sind einverstanden gewesen, nicht zu spielen".

Noch nie dagewesene Absagenflut

Der südbadische Fußballverband (SBFV) ist sich keiner Schuld bewusst. "Der Verein hat keinen Platzbeauftragten beantragt. Somit musste der Schiedsrichter kurz vor dem Anpfiff entscheiden", so der Pressesprecher Thorsten Kratzner. "Generell abzusagen ist schwierig, weil die Nachholspiele auch untergebracht werden müssen."

In sieben Jahren beim SBFV habe er so eine Absagenflut noch nie erlebt. Im November und Dezember sind zahlreiche Partien der Witterung zum Opfer gefallen. So fielen am 12. und 25. November sehr viele Begegnungen aus. Am ehesten konnten noch die Aufeinandertreffen auf Kunstrasen angepfiffen werden. So geschehen Ende November, als der FV Sulz in Oberwolfach die Tabellenspitze in der Bezirksliga zurückeroberte.

Einen Tag später machten die Wetterkapriolen den Verantwortlichen beim Verband wieder einen Strich durch die Rechnung: Alle fünf Ansetzungen des 16. Spieltags mussten sie ins neue Jahr verlegen. Durch das ebenso ausgefallene Nachholspiel des FV Ettenheim gegen Ichenheim am 9. Dezember klafft eine große Lücke in der Anzahl bestrittener Partien. Der FV Urloffen absolvierte nur derer 14, Ettenheim und Ichenheim bleiben bei 15 stehen, während der SV Oberwolfach und der FSV Seelbach schon 17 Spiele in den Knochen haben. Am vergangenen Wochenende wurde die Begegnung Auggen gegen SC Lahr abgesagt, sowie von der Landesliga bis in die B-Klasse abwärts alle Nachholpartien im Bezirk. Ausnahme blieben der OFV und der Kehler FV, die dies zu Auswärtssiegen nutzten. "Wenn im Frühjahr noch mehr ausfällt, könnte es problematisch werden. Dann muss unter der Woche relativ zeitnah wiederholt werden", blickt Kratzner voraus.