Bei einem Horror-Crash auf der Autobahn 5 am 18. November verloren sechs Menschen ihr Leben. Foto: Polizei

Polizeidirektion Offenburg veröffentlicht Statistik zu Ereignissen auf der Autobahn. 13 Tote zu beklagen.

Ortenau - 13 Menschen sind im vergangenen Jahr bei Unfällen auf der A 5 gestorben. Das waren zwölf mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der unter Alkoholeinfluss verursachten Unfälle ist dagegen laut Polizeidirektion Offenburg rückläufig.

Im vergangenen Jahr ereigneten sich 614 Unfälle auf der A 5 zwischen den Anschlussstellen Appenweier und Riegel – dem Zuständigkeitsbereich der Autobahn- und Verkehrspolizei Offenburg. Dies entspricht einer Zunahme von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend sei, so die Behörde, auf allen Autobahnen innerhalb des Regierungspräsidiums Freiburg zu beobachten gewesen.

2012 war das Jahr der tragischen Unfälle. »Zwei Ereignisse haben bei mir und meinen Kollegen Bilder hinterlassen, die wir so schnell nicht vergessen werden«, erinnert sich Günther Preis, Leiter der Autobahn- und Verkehrspolizei. Am 26. April verunglückte eine französische Familie auf dem Weg zu einem Ausflug kurz vor Rust. Ihr Fahrzeug wurde von einem von hinten herannahenden BMW erfasst. Drei Menschen im Kleinwagen verloren ihr Leben. Eine Frau und ihre vierjährige Tochter erlagen noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Der Vater starb wenig später im Krankenhaus. Einzig die zehnjährige Tochter überlebte. Tragisch war, dass ein akuter medizinischer Zwischenfall beim 60 Jahre alten BMW-Fahrer den Unfall verursachte.

Für Entsetzen sorgte auch der Geisterfahrer-Unfall vom 18. November. Im Morgennebel ereignete sich der bislang schwerste Unfall im Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei Offenburg. Sechs Menschen, darunter auch der 21-jährige Unfallverursacher, verloren ihr Leben auf der A 5 in Richtung Süden kurz vor dem Parkplatz Unditz. Die Ursachenforschung ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Fest steht laut Polizei aber, dass der junge Mann mit seinem BMW in falscher Richtung unterwegs war.

Sechsspuriger Ausbau sorgt für viel Arbeit

Zwischen Appenweier und Riegel verloren insgesamt 13 Menschen ihr Leben. Zum Vergleich: Zwischen 2007 und 2011 starben jährlich durchschnittlich vier Personen.

Sechs Unfälle wurden unter Alkoholeinfluss verursacht. Nach zehn Fällen im Vorjahr ein erfreulicher Rückgang um 40 Prozent.

Der sechsspurige Ausbau der A 5 sorgte für zahlreiche Einsätze der Beamten. Vor allem schwere Unfälle durch provisorische Fahrbahntrennungen wurden prognostiziert. Dies zeigten die Erfahrungen aus dem vorangegangenen Bauabschnitt im Jahr 2010.

Deshalb wurde ein Verkehrssicherheitskonzept entworfen, das im Kern ein absolutes Überholverbot für Fahrzeuge aller Art beinhaltete. Anfänglicher Unsicherheit einzelner Verkehrsteilnehmer wurde mit der Aufstellung zusätzlicher Verkehrszeichen entgegengewirkt. Parallel dazu wurde die Zahl an Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen erhöht.

7048 Verstöße im Baustellenbereich zwischen Offenburg und Appenweier wurden geahndet (4737 wegen zu hoher Geschwindigkeit, 1815 wegen Verstoßes gegen das Überholverbot).

Die Gesamtzahl der Unfälle ging durch diese Maßnahmen um 47 Prozent zurück, wie die Polizei weiter mitteilt. Vor allem Streifunfälle wurden um 54 Prozent reduziert. Unfälle mit schweren Folgen blieben gänzlich aus.

Seite 2: Fakten zur A 5

Die A 5 ist eine der wichtigsten europäischen Nord-Süd- Verbindungen für den Personen- und Güterverkehr. Sie wurde 1935 dem Verkehr übergeben. Täglich passieren rund 66 500 Fahrzeuge die Ortenau auf der A 5.

47 Kilometer liegen im Zuständigkeitsbereich der Autobahn- und Verkehrspolizei Offenburg. 32 Beamte sorgen rund um die Uhr für die Sicherheit zwischen den Anschlussstellen Appenweier im Norden und Riegel im Süden. Die Zuständigkeit zwischen den Anschlussstellen Bühl und Appenweier liegt beim Polizeirevier Bühl, Polizeidirektion Rastatt/Baden-Baden.

Ab Dezember 2013 ist nach vierjähriger Bauzeit mit der Fertigstellung des sechsspurigen Ausbaus zwischen Baden-Baden und Offenburg zu rechnen.