Im direkten Duell setzte sich der SC Orschweier (in Schwarz) knapp mit 2:1 gegen die SG Nonnenweier-Allmannsweier durch. Nach neun beziehungsweise zehn absolvierten Spielen stehen die beiden Teams in der Kreisliga A Süd auf Platz eins und zwei. Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Kreisliga A: SC Orschweier und SG Nonnenweier-Allmannsweier überwintern ganz oben / Zufriedene Trainer

Wenn Markus Eichhorn und Ivelin Momchilov auf die Tabelle schauen, werden wohl beide Kreisliga-A-Coaches ein Grinsen im Gesicht haben. Denn der SC Orschweier und die SG Nonnenweier-Allmannsweier überwintern auf Platz eins und zwei.

Wenn Fußballtrainer ihren Job bei einem neuen Verein antreten, stehe meistens nicht direkt der Tabellenplatz an oberster Stelle der Agenda. Vielmehr muss man im Club ankommen, die Mannschaft kennenlernen und gleichzeitig seine eigene Spielidee etablieren. Vor dieser Aufgabe standen im Sommer die Markus Eichhorn und Ivelin Momchilov.

Erfahrung versus Jugend

Erster übernahm den Trainerposten beim SC Orschweier, letzterer ist seit dieser Saison Spielertrainer bei der SG Nonnenweier-Allmannsweier. Während Eichhorn ein erfahrener Coach ist, steht Momchilov überhaupt erst zum zweiten Mal in der alleinigen Verantwortung als Chefcoach. Zuletzt war er spielender Co-Trainer beim SV Rust, vor vier Jahren trainierte er im Freiburger Raum eine Saison lang eine Mannschaft. "Dieses Mal ist es ein bisschen anders, ich bin älter und ruhiger geworden", sagt der 30-Jährige mit einem Schmunzeln in der Stimme.

Trainer sind zufrieden

Mit 20 Punkten aus neun Spielen steht die Ried-SG unter Momchilov auf dem zweiten Platz und ist damit erster Verfolger des SCO (23 Punkte, zehn Spiele) mit Trainer Eichhorn. Wenig überraschend ist er "mit dem Tabellenplatz sehr zufrieden", ordnet diese Momentaufnahme aber auch direkt ein. "Man muss dazu sagen, dass wir ein Spiel mehr haben", weiß Eichhorn um das verzerrte Tabellenbild, das aufgrund von Corona-bedingten Spielverlegungen nicht zu vermeiden ist.

SCO mit Verletzungssorgen

Dass man überhaupt in dieser Tabellenregion unterwegs ist, war ein "Kraftakt", wie Eichhorn sagt. Denn mehrere wichtige Spieler verletzten sich schwer, so fällt unter anderem der Landesliga-erfahrene Felix Reichmann schon länger aus. "Das war sehr schmerzhaft für uns – ich hoffe, dass er bis Februar wieder ins Training einsteigen kann", sagt Eichhorn.

Dass seine Elf die Ausfälle jedoch taktisch und spielerisch so gut kompensieren konnte, sei "ziemlich hoch zu bewerten", lobt der SCO-Trainer die bisher gezeigten Leistungen seiner Mannschaft, die – genau wie die SG Nonnenweier-Allmannsweier – erst einmal als Verlierer das Feld verließ.

Verletzungssorgen plagen die Konkurrenz aus dem Ried aber nicht. Zudem ist der SG-Coach sehr zufrieden mit der Arbeitsmoral seiner Elf, zu der er als Spielertrainer selbst gehört. "Die Jungs sind sehr diszipliniert", sagt Momchilov. Ähnlich wie sein Kollege Eichhorn ist auch er "sehr, sehr zufrieden" mit der tabellarischen Situation seiner Mannschaft.

Noch keine Kampfansage

Und natürlich wirft die gute Platzierung der beiden Teams die Aufstiegsfrage auf, auch wenn natürlich noch weitere Teams ein Wörtchen im Kampf um die Tabellenspitze mitreden können. Eichhorn hält sich dazu noch eher bedeckt, er sei nicht der Typ für Kampfansagen. "Die Bezirksliga ist nicht das oberste Ziel", sagt er. Aber natürlich wolle man möglichst lange oben dran bleiben, um dann zu schauen, was möglich ist.

Auch Momchilov gibt den Aufstieg nicht als Pflichtziel aus. "Aber wenn’s geht, dann gerne", sagt er. Man wolle möglichst lange oben mitspielen. Sein primäres Ziel wurde dagegen bereits erfüllt. "Wir mussten mit den Neuzugängen ein Team werden – in meinen Augen sind wir das."

Vor allem der Ball fehlt

Als Spielertrainer ist er während des Lockdowns in der zwiespältigen Lage, das Fitnessprogramm seiner Spieler ebenfalls zu absolvieren. In seinem Keller absolviert er Krafttraining, zudem stehen regelmäßig Laufeinheiten an. "Ich halte mich fit. Aber der Ball und die Jungs fehlen mir", erzählt Momchilov. Das zieht Eichhorn genauso. "Fußball auf dem Platz – das fehlt."