Das Band ist durchschnitten, das Neubaugebiet "Orschweier-Nord" freigegeben. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Entwicklung: Gemeinde gibt "Orschweier-Nord" frei / Rund drei Millionen Euro Kosten

Orschweier. Mit mehrwöchiger Verzögerung ist am Freitag das Baugebiet "Orschweier-Nord" übergeben worden. Die Verzögerung war nicht zuletzt wegen einer mangelhaften Straßen-Feindecke entstanden (wir berichteten). Doch jetzt ist alles in Ordnung. Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz ist erleichtert: "Was lange währt, wird endlich gut!"

Bereits vor sieben Jahren war ins Auge gefasst worden, am nördlichen Ortsrand von Orschweier als eine der letzten Möglichkeiten dringend benötigte Bauplätze zu schaffen, vorzugsweise für eigene Gemeindebürger. Mehr geht dort wegen anschließendem Grünzug Richtung Mahlberg nicht. Vor knapp vier Jahren begannen erste Planungsüberlegungen, dann dauerte es noch weitere zwei bis der Bebauungsplans rechtskräftig war. Doch jetzt ist nach einem guten Jahr Bauzeit die Erschließung abgeschlossen. 26 gemeindeeigene der insgesamt 41 Bauplätze sind schon verkauft, für die letzten sieben gibt es allerdings hunderte Interessenten. Damit sei, so Benz, nun vorläufig das Ende der Fahnenstange erreicht, jetzt kann Mahlberg theoretisch höchstens noch jenseits der B 3 weitere Wohnbauplätze schaffen.

89 Bewohner mit 46 Kindern werden erwartet

Organisiert wurde die komplette Erschließung im Gemeindeauftrag von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Gekostet hat das insgesamt rund drei Millionen Euro, zwei Millionen davon für die Baumaßnahmen.

Benz dankte überdies Vertretern des Laufener Planungsbüros Zink, der Waldshut-Tiengener Baufirma Schleith und dem Versorgungsunternehmen EnBW. Man habe trotz mancher Probleme immer an einem Strang gezogen. Rund 70 der künftigen Orschweier-Nord-Bewohner besichtigten jetzt schon mal beim Übergabe-Termin ihre frisch erschlossenen Grundstücke. Demnächst wollen die ersten mit ihrem Hausbau beginnen. In spätestens zwei Jahren sollen dann alle Gebäude stehen, denn längere Baulücken will die Stadt vermeiden.

Zu zwei Hektar Wohnbaufläche kommen noch 0,7 weitere mit Straßen und Grünflächen. Außerdem hat die Stadt zwei Fuß- und Radwege Richtung Mahlberg mit 40 000 Euro und einen Lärmschutzwall – nochmals 66 000 Euro – selbst übernommen. Mit 205 000 Euro beteiligte sie sich an einem langen Regenabwasserrohr Richtung Bahn, um mit deren größerer Dimensionierung gleich noch das Orschweierer Kanalnetz entlasten zu können. Insgesamt wurden zwei Kilometer an Kanälen verlegt. Auch ein neuer Kinderspielplatz ist auf Gemeindekosten in Planung. Eine lärmschützende Gabionen-Steinmauer wird noch eingekürzt (wir berichteten).

Orschweiers Ortsvorsteher Bernd Dosch hatte noch mehr Daten parat. Derzeit werden am neuen Ortsrand 89 künftige Bewohner mit 46 Kindern erwartet. Die Zahl erhöht sich noch, wenn alle Bauplätze zugeteilt und demnächst vermessen sind. Durch ihre Umzüge werden in Orschweier und Mahlberg mindestens 32 Wohnungen frei, die für Entspannung auf dem Markt sorgen dürften.