Die Bürger sollen bei der Stadtgestaltung mitreden dürfen, so der Gedanke hinter der Befragung. Auf diesem Foto, das vor wenigen Tagen entstanden ist, ist im Hintergrund der Arena-Einkaufspark und im Vordergrund die Christuskirche zu sehen. Foto: Martin Bildstein

Auf den "letzten Metern" der städtischen Online-Bürgerbefragung hat sich die Zahl der Teilnehmer noch deutlich erhöht. Bis zum 9. Januar sind 850 ausgefüllte Fragebogen eingegangen – damit ist man im Rathaus zufrieden.

Lahr - Das Interesse an der Online-Befragung "Wir fragen, Sie antworten" und der Online-Kartendiskussion "Lahr auf Flughöhe" zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept "Lahr 2040" hatte aus Sicht der Stadt lange zu wünschen übrig gelassen. Ursprünglich war die Aktion auch nur auf die Dauer von rund einem Monat – von Mitte November bis Mitte Dezember 2021 – angelegt. Bis kurz vor Weihnachten hatten aber nur rund 300 Lahrer die Fragebögen beantwortet. Ungefähr 150 Einzelvorschläge zu konkreten Orten in der Stadt wurden abgegeben – eine Resonanz, die nicht zufriedenstellend sein konnte, wie aus dem Rathaus zu hören war. Die Stadt versuchte gegenzusteuern, schaltete Anzeigen in den Lahrer Tageszeitungen, in denen das Thema auch redaktionell aufgegriffen wurde. Offenbar mit Erfolg.

Mit der Fristverlängerung bis zum 9. Januar erhöhte sich die Zahl der Teilnehmer tatsächlich deutlich. Insgesamt gingen rund 850 ausgefüllte Fragebögen ein, während bei der Onlinekartendiskussion 350 Meinungen und rund 500 Bewertungen abgegeben wurden. Das entspricht nahezu einer Verdreifachung der Beteiligung – und das kurz vor Schluss der Aktion.

"Offensichtlich haben viele Bürgerinnen und Bürger die Zeit über die Feiertage genutzt, um ihre Ideen und Anregungen einzubringen", freut sich Bürgermeister Tilman Petters über die gestiegene Resonanz. "Über das Format der Online-Beteiligung können wir in Zeiten der Pandemie einen ganz guten Überblick bekommen. Eine klassische Vor-Ort-Befragung – etwa mit einem Stand in der Fußgängerzone oder vor einem Einkaufszentrum – ist derzeit ja leider nicht möglich."

Als Nächstes werden die Ergebnisse aus der Online-Beteiligung von der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH zusammengetragen und ausgewertet. Eine weitere Beteiligungsmöglichkeit sei in Form eines Bürgerworkshops innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate vorgesehen, sofern das Corona-Pandemiegeschehen es natürlich zulässt, wie die Stadt in ihrer Pressemitteilung informiert.

Die Online-Befragung sollte, wie berichtet, herausarbeiten, welche Stärken und Schwächen die Lahrer in ihrer Stadt sehen: Was gefällt ihnen besonders gut? Wo sehen sie Handlungsbedarf, welche Maßnahmen sollten umgesetzt werden? Dabei umfasste der Fragebogen Themen von Wohnen und Arbeiten über Kultur und Soziales bis hin zum Verkehr.

Bei der Online-Kartendiskussion konnten die Teilnehmer Punkte auf einer Stadtkarte markieren und bewerten sowie konkrete Vorschläge machen – nach dem Motto: "Hier fehlen Bäume, da wird zu schnell gefahren, dort gibt es einen tollen Spielplatz."

Ideen, Anregungen und Vorschläge für konkrete Maßnahmen für die Zukunft der Stadt Lahr sollen auch von den Bürgern kommen, so das Konzept der Online-Befragung, die jetzt zu Ende gegangen ist. Die nötigen Informationen zum gesamten Prozess werden online auf der Informations- und Beteiligungsplattform bereitgestellt. Die Seite ist im Internet unter der Adresse https://www.stadtentwicklungsmanager-im-dialog.de/Stadtentwicklungskonzept-Lahr zu finden.