Im Garten erklärte die Physiotherapeutin Jenny Taylor (Mitte) die Rolle der Natur im Therapieprozess. Foto: Lück Foto: Lahrer Zeitung

Sterbebegleitung: Ortenauer besichtigen Einrichtung in London

Ortenau/London (red/ma). Die Hospizgemeinschaft Ortenau, zu der alle Hospizgruppen im Kreis gehören, hat kürzlich das "St. Christopher´s Hospice" in London besucht. Auf diese gehe auch die deutsche Hospizbewegung zurück, so die Gemeinschaft in einer Pressemitteilung.

Bei den 23 Teilnehmern aus Achern, Oberkirch, Lahr und Haslach, hat die Reise nach London tiefe Spuren hinterlassen. "Wir wollten einmal die Ursprünge der modernen Hospizbewegung von Cicely Saunders kennenlernen", begründet Dorothea Brust-Etzel vom Caritasverband Kinzigtal die Reise. Herzlich wurde die Gruppe aus Baden von der leitenden Physiotherapeutin Jenny Taylor in den Räumen des angeschlossenen Schulungszentrums begrüßt.

Heute hat das 1967 gegründete Hospiz Platz für 48 Gäste und zeichnet sich durch eine große Offenheit aus. Die Ortenauer Besucher seien von den Räumlichkeiten, ihrer Funktionalität und Wärme, begeistert gewesen, so die Pressemitteilung. In einem Fitnessraum gebe es neben Kraftgeräten ein Laufband, im Kreativraum entstünden Gemälde und im spirituellen Raum sei Ruhe zu finden. Das Begegnungszentrum mit Cafeteria steht allen Besuchern offen – und der Garten sei einfach ein Traum, stellten die Besucher aus Baden fest. Hierher werden bei guter Witterung auch Patienten mit ihren Betten geschoben.

Silke Bohnert, Hospiz-Koordinatorin in Achern, zeigte sich nach einem Rundgang beeindruckt: "Hier spüre ich überall, wie die Aussage von Saunders ›Du zählst, weil du bist. Und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben.‹ gelebt wird." Und Adelheid Wagner aus Hausach beeindruckten Warmherzigkeit, Ruhe und Atmosphäre, die überall im Haus spürbar seien: "Als Jenny Taylor uns das Konzept erläuterte, spürte ich, dass sie mit Cicely Saunders zusammengearbeitet hat." In der Hospizgemeinschaft Ortenau engagieren sich rund 160 Ehrenamtliche, die im vergangenen Jahr über 250 Einsätze leisteten.