Richarda Zorn (links) gibt nach der laufenden Saison ihr Traineramt beim VC Offenburg ab. Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Volleyball: Richarda Zorn hört nach der Saison auf / Aufstieg für Drittligisten kein Thema

Der VC Offenburg muss sich nach einem neuen Coach umschauen. Denn für Trainerin Richarda Zorn wird ihre erste Saison an der Seitenlinie der ersten Mannschaft gleichzeitig die letzte sein.

Der Monat Januar scheint bei den Verantwortlichen der Offenburger Volleyballerinnen der Monat der Entscheidung zu sein. Zur Erinnerung: 2019 verkündete man den Rückzug aus Liga zwei. Im erst wenige Tage alten Jahr 2020 vermeldet der Verein nun erneut Entscheidungen für die Zukunft.

Die wohl schwerwiegendste: Richarda Zorn wird nach der laufenden Saison kürzer treten und nicht mehr als Trainerin zur Verfügung stehen. Das teilte der Verein am Dienstagmorgen mit. "Nach vielen intensiven Volleyballjahren auf und nun neben dem Feld will sie kürzer treten", schreibt der VCO in einer Pressemitteilung. Zorn hatte erst zur laufenden Saison das Traineramt beim Drittligisten übernommen, zuvor war sie lange Jahre als Spielerin beim VCO aktiv, zuletzt in der vergangenen Saison als Kapitänin der Meistermannschaft des hauptamtlichen Trainers Florian Völker, der derzeit den Erstligisten Schwarz-Weiss Erfurt coacht.

Verständnis für Zorns Entscheidung

Zorn sei die Wunschverpflichtung für Völkers Nachfolge gewesen, sagte VCO-Teammanager Florian Scheuer im Vorfeld der neuen Saison. Zorn selbst bezeichnete den Verein als Heimat und freute sich sehr auf die Saison mit dem jungen Team. Nun will sie aber kürzer treten.

Die Verantwortlichen des VCO haben dafür Verständnis, heißt es in der Pressemitteilung. "Richarda hat dem Verein sehr viel gegeben und dafür sind wir ihr wahnsinnig dankbar. Wir werden uns nun gemeinsam mit dem geschäftsführenden Präsidium zusammensetzen und nach geeigneten Kandidaten umschauen. Ich habe schon ein, zwei Namen im Kopf, wir freuen uns aber natürlich auch über jede Initiativbewerbung", wird die Sportliche Leiterin Tanja Scheuer in der Mitteilung zitiert.

Sie selbst war ebenfalls jahrelang Trainer der ersten Damenmannschaft. Dass sie oder jemand anderes mit dem Nachnamen Scheuer erneut die Verantwortung übernehmen wird, sei aber ausgeschlossen, heißt es von Vereinsseite. "Es wird niemand aus der Familie Scheuer sein", sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Zorns Rückzug wird vom Verein als ein Grund dafür genannt, dass sich der VCO nicht für das Vorlizensierungsverfahren der Volleyball-Bundesliga anmelden wird. Ein möglicher Aufstieg in Liga zwei – derzeit liegt die Mannschaft auf Platz zwei der dritten Liga Süd – ist damit vom Tisch. Diese Entscheidung habe die Mannschaft in einer Teamsitzung getroffen, teilt der Verein mit. "Einige Spielerinnen wollen die vielen Spieltage und die weiten Fahrten in Liga zwei nicht mehr auf sich nehmen", heißt es in der Mitteilung.

Drei Abgänge stehen schon fest

Zudem stehen mit Teresa Saunders (zum Studium in die USA), Jana Grathwol (Studium in Köln) und Hannah Haas (Studium in Villingen-Schwenningen) bereits drei Abgänge fest.

Der Rest des Teams habe aber Bereitschaft signalisiert, auch in der kommenden Runde für den VCO aufzulaufen, so der Verein. "Der Grundstock ist also gelegt und die Mannschaft an sich gut aufgestellt. Auf der Mittelblockposition besteht jedoch Bedarf", heißt es in der Mitteilung. Auf die Verantwortlichen wird also gleich zu Jahresbeginn wieder einiges an Arbeit zu kommen.