Ermittler suchen am Montagnachmittag den Tatort ab. Die Stelle, an der die Frau gelegen hat, haben die Beamten mit einem Schutzzelt umgeben. Foto: Heck

Wanderer findet am Montagmittag schwer verletzte Frau im Wald / Für sie kommt jede Hilfe zu spät

Eine Frau aus der Ortenau hat am Montagmittag im Wald bei Offenburg ihr Leben verloren. Die Polizei vermutet eine nicht natürliche Todesursache. Ob es sich um Mord oder Selbstmord handelt, war gestern Abend noch nicht sicher.

Zell-Weierbach. Schreie machten einen Wanderer im Bereich oberhalb des Barfußpfads in Zell-Weierbach aufmerksam. Der Mann folgte den Rufen und fand eine schwer verletzte und bewusstlose Frau auf dem Waldboden liegen.

Der Finder alarmierte gegen 13 Uhr die Rettungsleitstelle, aber für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Nachdem die Ersthelfer nur noch ihren Tod feststellen konnten und Anhaltspunkte für eine nicht natürliche Todesursache vorlagen, wurde gegen 13.30 Uhr die Polizei alarmiert. Polizeistreifen aus Offenburg, Haslach, Achern und der Hundeführerstaffel übernahmen daraufhin die Ermittlungsarbeit im Talweg und im Umfeld. Auch ein Polizeihubschrauber wurde mit einbezogen. Beamte der Kriminaltechnik in weißen Schutzanzügen suchten indes den Fundort der Leiche nach Spuren ab.

Nach Erkenntnissen der Polizei handelt es sich bei der Toten um eine Frau von Mitte 40 aus der westlichen Ortenau. Hintergründe zu ihrem Tod waren gestern Abend nicht zu erfahren. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es sowohl möglich, dass sich die Frau die Verletzungen selbst zugefügt hat, aber auch ein Fremdverschulden kann nicht ausgeschlossen werden", heißt es in einer Mitteilung, die das Polizeipräsidium Offenburg gegen 18.30 Uhr verschickte. Es ist also noch nicht klar, ob es sich um Mord oder Selbstmord handelt.

Zeugen wollten kurz vor den Schreien einen Schuss gehört haben, allerdings wies die Leiche laut Polizei keine Schussverletzungen auf. Die Art der Verletzungen, an denen die Frau gestorben ist, war gestern für unsere Zeitung nicht zu erfahren. Eine Obduktion im Lauf der Woche soll die polizeilichen Ermittlungen weiterbringen, heißt es.

Am Maifeiertag waren zahlreiche Wanderer unterwegs. Polizisten warnten sie davor, den Wald zu betreten – die Beamten hielten es für möglich, dass der Täter sich noch dort aufhielt, dass also Gefahr im Verzug war. Die Fundstelle liegt unweit des Hexensteins, eines beliebten Spaziergängerziels oberhalb des Zinkens Riedle, wo der Weinort Zell-Weierbach in den Wald übergeht. Oberhalb, am Fritscheneck, feierte die Bergwacht am Montag ihr traditionelles Maifest. Ob die Frau das Fest besucht hat, allein oder mit einem Begleiter unterwegs war, ist noch nicht bekannt.

Zahlreiche Wanderer waren trotz des Regenwetters auf dem Talweg unterwegs. Sie kommen nun als mögliche Zeugen in Frage. Die Polizei richtete am Montag eine Personenkontrollstelle ein und befragte die Ausflügler. Die Fundstelle war weiträumig abgesperrt.