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Verbände annullieren die aktuelle Spielzeit / Nur die ersten Ligen dürfen weitermachen

Nach dem Abbruch der Handball-Saison haben auch die Tischtennis-Verbände reagiert und die aktuelle Spielzeit ohne Wertung beendet. Die DJK Offenburg ist damit in der Zwangspause, nur die ersten Ligen dürfen weiterspielen.

(red/lüb). Der Ball ruht. Die Anfang November unterbrochene Tischtennis-Saison in Baden-Württemberg wird nicht mehr fortgesetzt. Diese Entscheidung hat das Präsidium von Tischtennis Baden-Württemberg (TTBW) getroffen. Wie der Verband mitteilt, umfasst die Entscheidung alle Verbands- und Bezirksspielklassen von TTBW. Gleichzeitig wird die Spielzeit hinsichtlich der Wertung annulliert und für ungültig erklärt. Entsprechend wird die Auf- und Abstiegsregelung ausgesetzt.

Auch das Präsidium des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) hat beschlossen, den Mannschaftsspielbetrieb in den 2. und 3. Bundesligen sowie den Regional- und Oberligen der Damen und Herren der Spielzeit 2020/21 wegen der anhaltenden Corona-Pandemie abzubrechen. Die Spielzeit 2020/21 wird in diesen Ligen für ungültig erklärt und damit so behandelt, als hätte sie nicht stattgefunden. Die Saison der Profiligen, der TTBL und der 1. Damen-Bundesliga, kann nach derzeitigem Stand planmäßig zu Ende geführt werden.

Für die DJK Offenburg bedeutet das ab sofort eine lange Zwangspause. Weder die erste Damenmannschaft (2. Bundesliga) noch das Herren-Team aus der Oberliga Baden-Württemberg geht in dieser Saison noch an die Platte.

Forderung nach Vereinssport nach den Osterferien

Die zuletzt von TTBW verfolgte Saisonplanung habe sich seit den neuen Lockdown-Beschlüssen von Bund und Ländern erledigt. Der Verband betont in seiner Mitteilung, dass ohnehin nicht mit Hallenöffnungen unmittelbar nach dem 7. März zu rechnen sei. Aus Kreisen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sei per Verlautbarung die Forderung an die Politik gerichtet worden, Vereinssport nach den Osterferien wieder zuzulassen. "Fügt man anschließend noch zwei Wochen Trainingszeitraum an, wäre der früheste Start-Termin für die Saison-Fortsetzung Ende April gewesen. In einigen Kommunen ist darüber hinaus eine geringe Bereitschaft erkennbar gewesen, eine Öffnung der Sporthallen zu diesem Zeitpunkt vorzunehmen", heißt es vom TTBW.

Laut Spielplan sei der 29. Mai als Punktspielabschluss mit den Relegationsspielen geplant gewesen. Mit dem ursprünglichen Zeitplan würden gerade noch die vier nachträglich eingeschobenen Reservespieltage verbleiben. "Diese reichen nicht aus, um eine vollständige Durchführung der Saison 2020/21 sicherzustellen. In einigen Spielklassen stehen für manche Mannschaften noch bis zu acht Spiele aus, um die Saison abzuschließen", so der Verband.

Bereits Ende vergangenen Jahres hatte das TTBW-Präsidium beschlossen, die laufende Spielzeit 2020/21 in einer Einfach-Runde zu Ende zu spielen. Bis zuletzt hoffte man, dass der Zeitrahmen für diese Planung noch ausreichen würde. Doch nun ist diese Hoffnung zerplatzt. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir noch einmal spielen", so TTBW-Präsident Rainer Franke in der Mitteilung.

Sorgen machten sich die Mitarbeiter des Verbandes darum, dass die Aktiven, vor allem die Kinder und Jugendlichen, dem Tischtennissport erhalten bleiben. Entsprechend arbeite der TTBW derzeit an alternativen Spielangeboten für die Sommerzeit. Dabei werde an einen Team-Cup, das TTBW-Race, organisierte Freundschaftsspiele und andere Ideen gedacht. "Wichtig ist, dass wir Tischtennis ermöglichen und Perspektiven bieten", so Franke.

Tabelle von 2019/20 gibt Einteilung für kommende Saison vor

Für die kommende Saison 2021/22 werde die Spielklassen-Einteilung auf Basis der Abschluss-Tabellen 2019/20 vorgenommen, heißt es in der Mitteilung vom TTBW.

"Das Präsidium hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber sie ist aus unserer Sicht unumgänglich gewesen", sagt die für den Leistungssport zuständige DTTB-Vizepräsidentin Heike Ahlert zur Entscheidung, auch den Spielbetrieb bis hin zur 2. Bundesliga abzubrechen.

Die Wertung der bisher absolvierten Einzel für die TTR-Berechnung bleibt von der Annullierung der Spielzeit unberührt und fließt in die bundesweite Rangliste ein. Ein wichtiger Faktor, denn: Wer zwölf Monate lang kein Spiel absolvieren konnte, wird trotz Pandemie mit einem Inaktivitätsabzug rechnen müssen. Der TTR-Wert bildet die Spielstärke der einzelnen Akteure im Tischtennis ab. DJK-Topspielerin Nathalie Marchetti kam im letzten, gespielten Quartal (ihre letzte Partie war im Oktober) auf einen TTR-Wert von 2023 Punkten.