Mitte Mai hat die Soko "Kreisel" am Tatort – zwischen Offenburg und Ortenberg – nach weiteren Hinweisen gesucht. Foto: Archiv: Goltz

Polizei sucht in Mönchweiler nach Hinweisen im Fall des erschossenen Lahrers

Schwarzwald-Baar-Kreis/Offenburg - Für Aufsehen hat eine Durchsuchungsaktion der Polizei in einem Waldstück zwischen Peterzell und Mönchweiler gesorgt. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass es Verbindungen zu einem Mordfall gibt.

Mit mehren Mannschaftswagen waren Spezialeinheiten der Polizei am vergangenen Dienstag in das Waldstück an der Bundesstraße 33 angerückt, um das dortige Gebiet zu durchkämmen. Warum, das bleibt zunächst ein Geheimnis.

Doch mit einem Fall aus dem dortigen Kreisgebiet hat der Polizeieinsatz nichts zu tun. Auf Anfrage unserer Redaktion wird erklärt, dass die Initiative zu dieser Aktion vom Polizeipräsidium in Offenburg aus ging. Der dortige Polizeisprecher, Wolfgang Kramer, betont gegenüber unserer Zeitung: "Es geht hier um ein bedeutsames Verfahren." Weitere Angaben möchte die Polizei aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht herausgeben.

Unserer Zeitung liegen mittlerweile Informationen aus gut unterrichteten Kreisen vor, wonach die Spurensuche im Wald bei Mönchweiler in Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt in der Nähe von Offenburg stehen. Dort wurde am 12. Mai ein 43-jähriger Mann von einem bislang unbekannten Täter erschossen.

Unsere Zeitung konfrontiert den Pressesprecher mit der Verbindung zwischen den Mordermittlungen und der Durchsuchungsaktion im Wald. Kramer: "Diese Informationen kann ich weder bestätigen, noch möchte ich die Frage nach einer Verbindung beantworten." Auch bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Offenburg hält man sich überaus bedeckt. Staatsanwältin Miriam Kümmerle sagte, sie könne sich dazu nicht äußern. Was das Mordermittlungsverfahren in Offenburg betrifft, so würde dieses allerdings "auf Hochtouren" laufen. Unklar ist bislang aber, was in dem Waldstück gesucht wurde und ob die Spezialkräfte fündig wurden.

Bei der Bluttat wurde ein türkischer Staatsangehöriger neben dem Kreisverkehr zwischen Offenburg und Ortenberg auf Höhe des Südrings umgebracht. Der Mann ist Informationen der Polizei zufolge am Freitagabend, 11. Mai, gegen 23 Uhr mit seinem Wagen von seinem Wohnort in Lahr zum späteren Tatort zwischen Offenburg und Ortenberg gefahren – dort war er offenbar zu einem Treffen verabredet gewesen. Die Leiche des Mannes wurde schließlich um kurz vor 1 Uhr von einer Passantin entdeckt.

Die Polizei hat noch am gleichen Tag die 50-köpfige Sonderkommission "Kreisel" eingerichtet, um Hinweise zu den Tätern und den Hintergründen zu ermitteln. Welche Rolle dabei die Spurensuche im Wald bei Mönchweiler, rund 50 Kilometer Luftlinie und eine Stunde Fahrtzeit vom Tatort entfernt, bleibt vorerst offen. Angesichts der Verschwiegenheit der ermittelnden Behörden kann jedoch von einer bedeutenden Spur ausgegangen werden.

Info: Zeugen gesucht

Die Soko "Kreisel" sucht weiterhin nach Zeugen. Unter anderem hat sie Fotos vom Fahrzeug des Opfers veröffentlicht und möchte wissen, wem der Mercedes aufgefallen ist. Auch alle weitere Auffälligkeiten bittet die Soko "Kreisel" unter Telefon 0781/21 28 20 zu melden.