Blaulicht in Seelbach: Wegen eines umgestürzten Baumes musste die Feuerwehr die B 415 zwischen dem Dreispitz und der Passhöhe vorübergehend sperren. Ab 8.30 Uhr war die Strecke zwischen Reichenbach und Schönberg wieder befahrbar. Foto: Baublies

Dutzende Einsätze und zahlreiche kleinere Schäden. Bahnstrecken gesperrt. Keine Verletzten

Ortenau - Mit zeitweise mehr als 120 Stundenkilometern ist das erste große Sturmtief des Jahres von Westen her über Baden hinweg gezogen. Bahnstrecken und Straßen mussten vorübergehend gesperrt werden – zu größeren Schäden kam es nicht.

Das Sturmtief "Burglind", das seit den frühen Morgenstunden über den Ortenaukreis hinwegfegte, sorgte bei den örtlichen Polizeirevieren für keine ruhige Minute. Die Leitstelle zählte deutlich über 100 Einsätze. Rund 70 Mal verleiteten umgestürzte oder entwurzelte Bäume besorgte Anrufer dazu, den Notruf zu wählen.

Während die Region rund um Lahr sonst weitgehend verschont blieb, ist erneut die provisorische Ampelanlage am Sulzer Kreuz umgestürzt. Dies war bereits bei einem Sturm am 14. Dezember geschehen. Wegen eines umgestürzten Baumes musste die B 415 zwischen dem Dreispitz und der Passhöhe vorübergehend gesperrt werden. Ab 8.30 Uhr war die Strecke zwischen Reichenbach und Schönberg wieder befahrbar.

Kurz vor 11 Uhr deckte ein Windstoß in Kehl eine Werkshalle der Hafenverwaltung teilweise ab. Teile des Hallendachs aus Aluminium, Holz und Dämmmaterial wurden über die Hafenstraße durch die Luft gewirbelt. In der Neuburgweierer Straße in Au am Rhein hat sich um 8 Uhr morgens ein auf einem Vordach abgestelltes Sofa verselbstständigt. Der Wind trug es auf ein in der Nähe abgestelltes Auto. Die Gesamthöhe der Sachschäden kann noch nicht beziffert werden. Personenschäden blieben aus.

Im Kinzigtal blieb die Lage ruhig. Bäume fielen auf die Fahrbahn auf dem Rotsal in Wolfach und in der Waldstraße in Hausach. Wie Mara Huber vom Polizeipräsidium Offenburg mitteilt, war jeweils die Feuerwehr im Einsatz.

Stromausfälle betreffen das gesamte Kinzigtal

Seit 7.20 Uhr verursachte das Sturmtief zahlreiche Stromausfälle im Versorgungsgebiet der Netze Mittelbaden. Die Stromausfälle betrafen vor allem das Kinzigtal. Von Gengenbach ausgehend bis nach Mühlenbach, Einbach, Nordach, Wolfach, St. Roman, Schiltach und Oberwol fach erstreckte sich die Schneise der betroffenen Kunden.

Die Orkanböen verursachten ansonsten unterschiedliche kleinere Schäden, beschädigte oder umgerissene Masten, abgerissene Leiterseile und umgeknickte Bäume auf Freileitungen. Auf diese Ereignisse reagierten die Netzschutzsysteme und schalteten die betroffenen Bereiche aus Sicherheitsgründen ab. Auch der Stromversorger Badenova meldete gekappte Stromleitungen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Wegen umgestürzter Bäume und beschädigter Oberleitungen war auch der Bahnverkehr in Baden vorübergehend gestört. Betroffen davon war unter anderem die Rheintalstrecke zwischen Offenburg und Freiburg.