Jaana Hilberer (links) und Jana Schwab von "Fridays for future" freuen sich über viele Ideen zur Unterstützung des Ortenauer Klimabündnisses. Foto: Peterkord

Klimaschutz: Aktivisten von "Fridays for Future" wollen Ortenauer Klimabündnis mit Aktionen unterstützen

Offenburg - Nicht nur die Meldung vom neuen Dienstwagen von Offenburgs OB Steffens hat die Aktivisten von der Bewegung "Fridays for future" angeregt. Beim Treffen zum Jahrestag der ersten Demo ging es besonders um Ideen für das Ortenauer Klimabündnis.

"Wir wollen weiter laut sein und kreativer als zuvor. Wir wollen eine Verkehrswende und ein 30-Euro– Monatsticket. Wir wollen der Politik noch mehr Feuer machen", betonten die beiden Sprecherinnen Jaana Hilberer und Jana Schwab vor ihren "Geburtstagsgästen" in der Poststraße in Offenburg. Möglicherweise darf sich also Offenburgs OB Marco Steffens, der jetzt einen Audi A6 Diesel als Dienstwagen nutzt, auf eine Herausforderung einstellen. "Schafft er es, einen Monat im Dienst auf seinen Dienstwagen zu verzichten und nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln seine Termine wahrzunehmen?" Diese Frage könnte demnächst offiziell an den Chef der Verwaltung gerichtet werden. Es war eine von vielen Ideen, die an diesem Samstag für das kommende Jahr gesammelt worden sind.

Vorher gab es die Bilanz des ersten Jahres: 700 Schüler brachte die Bewegung im März 2019 auf die Straße und 2000 Menschen versammelten sich am 20. September, um in Offenburg für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. "Wir wollen alle Generation auf die Straße bringen", betonte Jaana Hilberer. Schließlich gehe das Thema Klimaschutz ja auch alle etwas an. Mehr als vier Fünftel der jeweils zur Hälfte aus Schülern und deutlich älteren Teilnehmern bestehenden Gruppe hat sich für das Thema "Klimabündnis" entschieden, als es um die Einteilung der Mitmachangebote an diesem Samstag ging. Konkret wurden Ideen gesammelt, die im Jahr 2020 mit dem "Ortenauer Klimabündnis" verwirklicht werden sollen.

Das Bündnis setzt sich aus verschiedenen Gruppen, unter anderem Gewerkschaften und lokalen Bürgerinitiativen zusammen, die sich jetzt verstärkt auch für den Klimaschutz einsetzen wollen.

"Eltern können gut Essen machen", meinte Jana Schwab schließlich auf die Frage der "Parents for Future", als die Gruppe der Eltern fragte, wie sie Unterstützung leisten können. Die Familienmütter und -väter werden also demnächst für handfeste Demo-Verpflegung sorgen.

Ansonsten werden sich Verkehrsteilnehmer in Offenburg darauf einzurichten haben, dass die "Fridays" und ihre Mitstreiter ihre Rechte als Fußgänger im Straßenverkehr und im öffentlich Raum "offensiv" einfordern werden. Dazu kann gehören, dass sie Parkplätze blockieren werden. Oder sie werden mit so genannten Holzrahmen-"Gehzeugen" auf der Straße unterwegs sein. Dafür wird jetzt unter den Aktivisten Holz gesammelt.

Info: "Gehzeuge"

Die "Gehzeuge" sind Holzrahmen, die in etwa die Größe von Autos haben. Gesetzlich ist nach der Straßenverkehrsordnung geregelt, dass, wenn man einen Gegenstand trägt, der größer ist als der Gehweg ist, mit diesem auf der Straße laufen muss. So auch eben mit "Gehzeugen". Die Idee hinter dieser Aktion? Aktivisten wollen zeigen, wie viel Platz ein Auto einnimmt.