Konrad Ritter (links) und Carmen Basler (rechts) bedankten sich bei Liliana Brett für ihre Ausführungen. Foto: Verein Foto: Lahrer Zeitung

Vortrag: Juristin erläutert die Bedeutung von Formulierungen im Testament

Offenburg (red/pme). Der Bedarf an Information und Austausch von Eltern, Angehörigen und Betroffenen ist groß. Das hat sich bei einem Vortrag des Offenburger Vereins "Leben mit Behinderung" gezeigt. Er hatte betroffene Eltern und Interessierte eingeladen – und viele waren gekommen, berichtet der Verein.

Thema des Abends war "Vererben zu Gunsten eines Kindes mit Behinderung". Mit diesem Vortrag "beginnt eine komplette Veranstaltungsreihe mit Lesungen, Vorträgen und Infoveranstaltungen, die sich an Menschen mit Behinderung, an deren Angehörige und Betreuer richtet", so Carmen Basler, Ansprechpartnerin im Beratungsforum, bei der Begrüßung.

Denn oft, so Basler weiter, fehle es nicht nur an der Zeit, sondern auch an der Kraft um sich im Dickicht der verschiedenen Pflege- und Unterstützungsleistungen zurecht zu finden. "Deshalb sind solche Veranstaltung ein wichtiger Baustein im umfangreichen Angebot des Beratungsforums. Alle Veranstaltungen sind öffentlich."

Referentin war Liliana Brett, Fachanwältin für Sozialrecht aus Kehl und Mutter eines Sohnes mit Behinderung. Sie erläuterte an einem Schaubild, dass bis zu neun verschiedene Institutionen und Behörden direkten Zugriff auf das Erbe haben. Sie verdeutlichte, wie wichtig deshalb eindeutige testamentarische Anordnungen für die Erblasser sind, "damit sie ihr Kind gut versorgt wissen". Denn alles, was den gesetzlich geregelten Freibetrag von 5000 Euro überschreite, werde von "Sozial-, Pflege- und sonstigen Behörden beansprucht".

Schnell wurde den über fünfzig Zuhörern im voll besetzten Beratungsforum klar, dass aufgrund der Komplexität, ein Testament nie ohne rechtliche Wartung erstellt und schriftlich niedergelegt werden sollte. Wofür Konrad Ritter und Carmen Basler der Referentin dankten.

Weitere Informationen: lmb-ortenau.de