Manfred Graf, Vorsitzender des Christbaumverbands Baden-Württemberg, markiert einen Baum mit dem Herkunfts- und Qualitätszeichen "Christbaum aus Baden-Württemberg". Foto: Verband Foto: Lahrer Zeitung

Advent: Trockenheit hat noch keine Auswirkungen / Große Verluste bei Setzlingen

Zwischen 36 und 42 Euro dürfte eine etwa zimmerhohe Nordmann-Tanne in dieser Saison kosten. Im Prinzip nicht mehr als im vergangenen Jahr. Noch habe die Trockenheit keine Auswirkungen auf Weihnachtsbäume. "Noch", betont Martin Rometsch.

Ortenau. Anton Walter aus Oppenau teilt die Einschätzung des Geschäftsführers des Christbaumverbands Baden-Württemberg. Das aktuelle Jahr sei gut, die Qualität hoch. Allerdings habe die lang anhaltende Trockenheit an anderer Stelle zugeschlagen. "Wir haben dieses Jahr 7000 Bäume gesetzt – alles Nordmann-Tannen, von denen haben 5000 nicht überlebt", berichtet Walter. Er schüttelt kurz den Kopf ob der geplatzten Investition und sagt: "Das ist in die Hose gegangen." Noch heftiger hat es Josef Gmeiner aus Durbach getroffen: Von den 2000 Bäumen, die er dieses Jahr frisch gesetzt hat, hat es keiner geschafft. "Der Ausfall beträgt tatsächlich 100 Prozent", berichtet der stellvertretende Vorsitzende des Verbands.

Wenn der Weihnachtsbaumverkauf nun in die heiße Phase gehe, sei von der Trockenheit kaum etwas zu sehen, sind sich Walter, Gmeiner und Rometsch sicher. "Die Qualität der Bäume ist gut", sagt er. Auch die Menge sei normal. "Wir empfehlen einen Preis von 18 bis 23 Euro pro laufendem Meter Nordmann-Tanne – und das seit sechs Jahren", verdeutlicht Rometsch die Stabilität.

Nordmann-Tanne liegt in der Beliebtheit weit vorn

Die Tanne mit dem lateinischen Namen Abies nordmanniana stammt ursprünglich aus Georgien. "Sie ist der Marktführer", sagt Walter. Er beziffert ihren Anteil auf 90 bis 95 Prozent. Erst dann folgen Blaufichte, Rotfichte und Nobilistanne.

Ein zwei Meter langes Exemplar dürfte in diesem Jahr um die 40 Euro kosten, schätzt Verbandsgeschäftsführer Rometsch. Allerdings hänge der Preis auch davon ab, wo der Baum erworben werde. "Wenn Sie ihn auf einem Weihnachtsmarkt in der Stadt kaufen, ist er wahrscheinlich etwas teurer als bei einem Anbieter auf dessen Hof." Zwischen 36 und 44 Euro könne die Preisspanne betragen.

Nachgefragt seien vor allem Baumgrößen zwischen 150 und 200 Zentimeter. Doch viel wichtiger als die Höhe des Baumes sei die Qualität. "Makellose Bäume stehen ganz oben auf der Wunschliste." Und solche Bäume gebe es in diesem Jahr einige. Aufgrund ihrer Herkunft seien Nordmann-Tannen an sommerliche Trockenheit gewöhnt. Ihre Pfahlwurzeln reichen bis tief an die Wasserdepots. Gut getan habe den Bäumen, dass es im Vergleich zu 2017 keinen Spätfrost gegeben habe, und dass nur vereinzelt Hagelschäden aufgetreten seien. Fürs kommende Jahr hoffen Rometsch und Walter auf mehr Niederschlag. Sollte es wieder so trocken werden, könnte es auch für die Nordmann-Tanne eng werden.

Das rote Herkunfts- und Qualitätszeichen "Christbaum aus Baden-Württemberg" zeigt unter anderem an, dass der jeweilige Baum aus einer heimischen Kultur stammt, sein Anbau umweltschonend erfolgt und klimaschädliche Ferntransporte entfallen. Auch werden die Bäume erst kurz vor dem Verkauf gefällt.