So könnte die Kinzig künftig aussehen: Die Renaturierung des Flusses im Stadtgebiet ist ein Kernelement der Landesgartenschau 2032..Visualisierung: Filon/Helleckes Foto: Lahrer Zeitung

LGS Offenburg: Stadtverwaltung bildet Projektteam und baut Rücklagen auf / Eröffnung im April 2032

Die Stadt Offenburg hat vor drei Monaten den Zuschlag für die Landesgartenschau 2032 erhalten. Jetzt präsentiert die Verwaltung Strukturen und Zeitpläne, mit denen sie das Mammutprojekt im kommenden Jahrzehnt stemmen will.

Offenburg. "Wir arbeiten dran und freuen uns drauf", sagte Baubürgermeister Oliver Martini bei der Vorstellung des Planungsstands und stellte damit das derzeitige Motto vor. Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp betonte, dass es nicht nur um die Gartenschau von April bis Oktober 2032 gehe, sondern um eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, von der die Offenburger schon während der jetzt anlaufenden Planungen profitieren sollen.

Die Stadt habe ein Projektteam gebildet, das sich unter Leitung des Baubürgermeisters alle drei Wochen treffe, eine interne Lenkungsgruppe und ein externes Projektbegleitgremium zur Einbindung verschiedener Interessengruppen. Entscheiden sollen die Fachausschüsse und der Gemeinderat. Bei der Steuerung (mit Koordination, Management und Organisation), bei Kommunikation und PR, bei der Beteiligung von Vereinen, Firmen und anderen Akteuren, in den Bereichen Finanzen und Fördermittel sowie Umwelt und Nachhaltigkeit werde man dezernatsübergreifend arbeiten. Die Gründung einer Landesgartenschau-Gesellschaft ist für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren vor der Eröffnung vorgesehen. Eine Handy-App soll die Bürger aber bereits ab Anfang 2021 über Neuigkeiten informieren.

Fünf Themenfelder stellte Martini näher vor: die eigentliche Gartenschau, die zu integrierenden neuen Sportstätten, die bauliche und soziale Entwicklung angrenzender Stadtteile, die über die Stadt hinausgreifende Landschaftsplanung und das Thema Mobilität. Die zentralen Elemente sind:

●nParkbereich Urbane Kinzig: Die Renaturierung der Kinzig mit Zugang zum Wasser soll Anfang 2027 abschnittweise beginnen und bereits 2030 abgeschlossen sein, inklusive Neugestaltung der Uferzone und Errichtung einer Promenade samt Radschnellweg. Eine Fuß- und Radwegebrücke soll das Burda-Gelände mit der Messe verbinden.n Kinzigpark: Flutwiesen, Strandbereiche, Themengärten, Spielplätze und Bühnen bilden den Kern der Gartenschau. Der Planung ab dem zweiten Quartal 2023 geht ein Wettbewerb voraus. Baubeginn ist für Anfang 2027 geplant. Für den Park wird ab 2026 das Karl-Heitz-Stadion abgerissen.

● n Sportpark Süd: Der Offenburger Fußballverein erhält im Sportpark seine neue Spielstätte für bis zu 5000 Zuschauer. Der Haupt- und Bauausschuss präferiert dafür laut Beschluss den Standort am Schaible-Stadion südöstlich des Geländes des Christlichen Jugenddorfs am Südring. Dort sollen auch diverse Breitensportanlagen mit multifunktionellen Spielfeldern, Kletterwand oder Finnenbahn entstehen.

● n Badstraße: Auf der künftigen Flaniermeile entlang des Mühlbachs – in etwa zwischen Landratsamt und Hochschule Offenburg – können sich Vereine, Ortschaften und die Region präsentieren. Die Hochschule ist mit ihrem Erweiterungsbau als "grüner Campus" in das Konzept integriert und ergänzt das Programm mit dem Forum "Neue Lernorte".

n  Räderbachinsel: Durch neue Stege wird die Insel im Mühlbach am Südring gelegen zum Bindeglied zwischen dem Kinzigpark und dem Stadtteil- und Familienzentrum Stegermatt. Eine Veranstaltungshalle, die während der Schau als Blumenhalle dient, wird später als Stadtteilhalle genutzt.

n Verkehr: Zur Gartenschau sollen Stadtbuslinien, neue Brücken, Stege und Wege führen. Die Einrichtung eines Bahnhalts "Messe/Hochschule" wird geprüft und ein Parkhaus soll gebaut werden. Entlang der Kinzig wird ein Radschnellweg verlaufen.

Das 25 Hektar große LGS-Areal besteht aus den drei Abschnitten "Urbane Kinzig", "Kinzigpark" und "Räderbachinsel", die sich nahe der Innenstadt nachhaltig in die Stadtstruktur einfügen sollen. Die Kosten lassen sich zunächst nicht konkret beziffern: Die Stadt erwartet neben den fünf Millionen für die Schau weitere Zuschüsse für ihre Projekte und will selbst in den kommenden Jahren Rücklagen von bis zu 40 Millionen Euro bilden.