Frank Klausmann (links) von der Straßenmeisterei Haslach und Landrat Frank Scherer haben gemeinsam das Gewinnerschild an einem Parkplatz zwischen Gengenbach und Biberach montiert. Foto: Landratsamt

Natur: Kreis gewinnt zum zweiten Mal die "Goldene Wildbiene" / Ministerium zeichnet pollen- und nektarreiche Flächen aus

Der Ortenaukreis ist mit der "Goldenen Wildbiene" ausgezeichnet worden. Landrat Frank Scherer hat das Gewinnerschild an der B 33 angebracht. Er freut sich, dass mit dem Preis das Engagement des Kreises in Sachen Klima- und Artenschutz belohnt wird.

Offenburg (red/jk). Bereits zum zweiten Mal hat der Ortenaukreis den Preis im Rahmen des Wettbewerbs "Blühende Verkehrsinseln" des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg gewonnen. Gesucht waren pollen- und nektarreich umgestaltete Flächen an kommunalen Kreisverkehren oder Rastplätzen, die Insekten mit gebietsheimischen Pflanzen Nistplätze und Nahrungsquellen bieten.

Gewinnerschild steht an B 33 zwischen Biberach und Gengenbach

Bei einem Rundgang präsentierte Landrat Frank Scherer an dem insektenfreundlich gestalteten Gewinner-Parkplatz an der B33 zwischen Biberach und Gengenbach, wie Artenschutz vor Ort gelingt und brachte das Gewinnerschild an. Auch Biberachs Bürgermeisterin Daniela Paletta, Bürgermeister Thorsten Erny aus Gengenbach sowie Kreisrat Martin Teufel machten sich ein Bild von dem neu gestalteten Areal und beglückwünschten die Beteiligten sowie die Kooperationspartner des Projekts.

"Ich freue mich sehr, dass wir diese wunderbare Auszeichnung schon zum zweiten Mal in die Ortenau holen konnten und damit unser Engagement für Klimaschutz und Artenvielfalt abermals belohnt wird", so Landrat Scherer. "Hier ist an einer Bundesstraße ein Insektenparadies entstanden, das eine Lebensgrundlage für unzählige Wildbienen und Schmetterlinge, aber auch Vögel und Reptilien ist. Dafür haben sich meine Kolleginnen und Kollegen vom Straßenbauamt mächtig ins Zeug gelegt", so das Lob des Landrats.

Der Wettbewerb sei eine tolle Initiative des Verkehrsministeriums, da er zum einen die Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit von Arten-, Klima- und Umweltschutz aufmerksam mache und zum Mitmachen animiere. Zum anderen motiviere der Wettbewerb auch die öffentliche Hand, ihren Beitrag zu leisten, was der Ortenaukreis schon viele Jahre aktiv tue. So achtet das Straßenbauamt bei seiner täglichen Arbeit auf eine ökologische Pflege und Anlage der Grünflächen entlang Straßen und an Rastplätzen und setzt beispielsweise seit 2007 an allen neuen erhöhten Randstreifen neben Fahrbahnen Regiosaatgut ein. Zudem unterhält der Ortenaukreis Wildbienenbestände an seinen Deponien.

Am östlichen Parkplatz an der Bundesstraße 33 zwischen Biberach in Fahrtrichtung Gengenbach haben die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Haslach die bisherigen Grünflächen mit gebietsheimischer, nektarreicher Wiesensaat angesät, ein Insektenhotel aufgebaut und Frühblüher-Sträucher eingepflanzt. Die farbenprächtige Fläche kommt ohne Pestizide aus und ist zum Hingucker für Pausierende und Vorbeifahrende geworden.

Auch Lebensräume für Igel, Vögel und Reptilien geschaffen

Darüber hinaus haben sie Kopfweiden als altes Kulturgut des Kinzigtals, das zudem zur Artenerhaltung und Artenvielfalt beiträgt, angepflanzt sowie Totholzhecken, die einen wichtigen Lebensraum für Insekten, Igel oder Vögel darstellen, angelegt. Hinzu kommen Sandhaufen, die als Nisthilfen und für das "Sandbad" von Vögeln dienen. Nicht zuletzt hat das Straßenbauamt Steinhaufen als Rückzugsort und Aufwärmplatz für Reptilien auf der Fläche verteilt.

Das Verkehrsministerium ruft seit 2018 die Landkreise, Städte und Gemeinden Baden-Württembergs auf, bei dem Wettbewerb "Blühende Verkehrsinseln" mitzumachen. Die Kommunen sollen Nahrung und Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten schaffen, um den Rückgang der Insekten entgegenzuwirken.