An solchen sogenannten Mobilitätsstationen können in Offenburg Lastenräder ausgeliehen werden. Foto: Stadt Offenburg (Archiv)

Mobilität: Kommunales Netzwerk erprobt Mietsystem / Transporträder sollen zur Verkehrswende beitragen

Offenburg - Ein Lastenrad mieten anstatt das eigene Auto zu nehmen? Wie das funktionieren kann und ob das Angebot ankommt, testet derzeit die Stadt Offenburg als eines von 14 Mitgliedern des ersten kommunalen Netzwerks für solche Mietsysteme.

In der "Transportrad-Initiative nachhaltiger Kommunen" (Tink) sind neben Offenburg unter anderem auch Aachen, Hamburg, Hannover, Mannheim, Konstanz, Mainz, Nordersted, Rostock, Weimar und Wiesbaden vertreten, teilt die Stadtverwaltung mit. Gemeinsam starteten die Mitgliedskommunen Ende des vergangenen Jahres das erste kommunale Netzwerk dieser Art in ganz Europa, um nachhaltige Mobilität zu fördern und Innenstädte von Verkehr zu entlasten, so Offenburg.

Mit dabei sind zwei Verkehrsgesellschaften (Reutlingen und Wiesbaden) und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar. "Das gemeinsame Ziel lautet: öffentliche Transportrad-Mietsysteme als Baustein der Verkehrswende voranbringen."

Die Idee dahinter: Anstatt zum Einkauf das Auto zu nehmen, sollen Anwohner sich bei der nächsten "Mobilitätsstation" ein Lastenrad ausleihen und die Einkäufe so mit der eigenen Muskelkraft – gegebenenfalls elektrisch unterstützt – nach Hause bringen.

Kommunen entscheiden nach Testphase, wie ihr eigenes System sein soll

Die Erwartungen der Kommunen sind groß: Mietsysteme für Transporträder seien ein zusätzliches Mobilitätsangebot für die Bevölkerung, heißt es in der Mitteilung. Dadurch reduziere sich der Autoverkehr, was zu einer Entlastung der Verkehrsflächen beitrage und den Ausstoß von Schadstoffen und Lärm senke. Nun gilt es aber, Erfahrungen zu sammeln. Nach der Testphase entscheiden die Kommunen, wie künftig ein eigenes System aussehen könnte.

"Es ist wichtig, dass die Kommunen zu solch neuen Mobilitätsangeboten ihre Erfahrungen austauschen", erklärt der Offenburger Bürgermeister Oliver Martini. "Deshalb freue ich mich, dass wir Teil dieses Netzwerks sind und von den Erfahrungen anderer profitieren und um unsere eigenen ergänzen können."

Im Netzwerk könnten die Kommunen einheitliche Standards für die Angebote entwickeln und Innovationen voranbringen. Sie seien dabei, eine gemeinsame Buchungsplattform für das Mieten der Fahrräder zu entwickeln.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrrädern besitzen diese – auch Lastenräder genannten – Zweiräder Stauraum, beispielsweise in Form von Wannen oder großen Körben. Die Idee ist nicht neu: Die Post benutzt beispielsweise schon lange Fahrräder mit großen Kisten für Briefe und Co.