In der Messe Ulm probte das dortige Deutsche Rote Kreuz im Auftrag des Sozialministeriums am Samstag die Abläufe in den geplanten Corona-Impfzentren. Foto: Puchner

Corona: Land stellt Anfrage / Bis zu 3000 Menschen täglich könnten ab 15. Dezember behandelt werden

Offenburg - Innerhalb weniger Wochen soll in Offenburg ein Corona-Impfzentrum entstehen. Bis zu 3000 Menschen könnten dort täglich geimpft werden. Bis zum 15. Dezember soll es stehen – eine Mammutaufgabe, für die sich die Stadt gewappnet sieht.

Der Stadt Offenburg als mittelbadischem Oberzentrum liegt aktuell eine Anfrage der Landesregierung Baden-Württemberg vor, im Kampf gegen Covid-19 ein Impfzentrum zu errichten, teilt die Stadt am Samstagnachmittag mit. Eine erste Standortprüfung durch die Abteilung Brand- und Zivilschutz der Stadt habe ergeben: "Offenburg ist leistungsfähig und kann in drei Wochen die nötige Infrastruktur dafür bieten, täglich mehr als 3000 Personen zu impfen." Laut Plänen des Landes soll das Impfzentrum bis zum 15. Dezember betriebsbereit sein.

Landesregierung will zunächst acht Impfzentren einrichten

Ein Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz der Länder vom 6. November sieht vor, dass die einzelnen Bundesländer eigenverantwortlich Impfzentren errichten. In einem ersten Schritt sollen in ganz Baden-Württemberg acht Impfzentren eingerichtet werden – jeweils zwei in einem Regierungsbezirk. Im weiteren Verlauf des Impfkonzeptes des Landes sollen im Januar weitere kleinere Impfzentren in den Kreisen eingerichtet werden, insgesamt 50 in ganz Baden-Württemberg.

Mobile Impfteams sollen sobald als möglich in Pflegeeinrichtungen entsandt werden, um möglichst viele Risikogruppen impfen zu können. Ausschlaggebend für die Auswahl Offenburgs war für das Sozialministerium offensichtlich der zentrale und verkehrsgünstig gelegene Messestandort Offenburgs im mittelbadischen Raum.

Oberbürgermeister Marco Steffens sieht seine Kommune als Oberzentrum in der Pflicht, diese gestellte Mammutaufgabe zu stemmen: "So kann unsere Stadt auf dem Weg aus der Pandemie einen maßgeblichen Beitrag leisten", heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Für den Katastrophenschutzbeauftragten der Stadt Peter Schwinn ist es eine Herausforderung. Innerhalb kürzester Zeit hat der Feuerwehrkommandant als Leiter Amt für Brand- und Zivilschutz die Standortprüfung durchgeführt.

Das Ergebnis: Offenburg hat sowohl die räumlichen als auch die personellen Voraussetzungen auf dem Messegelände, um die ambitionierte Logistik eines Impfzentrums stemmen zu können. Auch unter Corona-Bedingungen und Einhaltung der Hygieneregeln.

Nach den Vorgaben der Gesundheitsministerkonferenz sollen stündlich bis zu 300 Menschen geimpft werden. Das Zentrum soll täglich zwölf Stunden, von 7 bis 20 Uhr, geöffnet sein.

Rathaus sieht Offenburg besser vorbereitet als andere Kommunen

Der Katastrophenschutzerfahrung Schwinns sei es zu verdanken, dass die Planungen der Stadt Offenburg anderen Standorten bereits voraus seien, betont die Stadt. "Die Organisation steht und es geht jetzt darum – unter der organisatorischen Leitung von Peter Schwinn, der medizinischen Leitung von Doris Reinhardt von der kassenärztlichen Vereinigung sowie Sandra Kircher, Leiterin der Messe Offenburg-Ortenau – das Zentrum in nur drei Wochen an den Start zu bringen", heißt es in einer Mitteilung des Rathauses.

Der Probelauf

In der Messe Ulm hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Samstag den Betrieb des dort geplanten Impfzentrums gegen das Coronavirus geprobt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), sowie Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) ließen sich bei einem Besuch den geplanten Aufbau der Einrichtung und möglichen Ablauf der Impfung zeigen. Das Sozialministerium hatte den DRK Kreisverband Ulm und den DRK Rettungsdienst Heidenheim-Ulm mit dem Probebetrieb beauftragt.