Verbrechen: Fremdenfeindlicher und rassistischer Hintergrund vermutet

Offenburg. Ein 31 Jahre alter Mann steht im September wegen "gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit vorsätzlichem Führen einer Schusswaffe" vor Gericht. Das meldet die Staatsanwaltschaft Offenburg. Sie wirft dem Mann aus dem Nordosten des Ortenaukreises vor, "am 27. Oktober vergangenen Jahres mit einer Schreckschusswaffe auf einen Asylbewerber geschossen zu haben". Die Hauptverhandlung findet voraussichtlich vom 27. September an am Amtsgericht Offenburg statt.

Laut Angaben der Staatsanwaltschaft habe der mehrfach Vorbestrafte die Asylunterkunft im Offenburger Norden zuvor über geraume Zeit beobachtet. Als dann ein aus Nigeria stammender Mann die Unterkunft verlassen habe, sei der Beschuldigte mit seinem Fahrzeug langsam an der Unterkunft vorbeigefahren, um aus dem Autofenster heraus mit einer Schreckschusswaffe auf den zwei Jahre älteren Asylbewerber aus Afrika zu schießen. Dabei habe das Opfer ein Knalltrauma erlitten.

Mutmaßlicher Täter ist mehrfach vorbestraft

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, "dass der Deutsche aus einer fremdenfeindlichen und rassistischen Gesinnung heraus handelte". So seien bei einer Durchsuchung seiner Wohnung eindeutige Bilder sichergestellt worden. Dazu heißt es: "Diese beinhalteten Motive, auf welchen unter anderem Ausländer, Geflüchtete, Muslime, Juden und Schwarze stark diffamiert und degradiert werden." Auch das EU-Zeichen auf dem Nummernschild seines Autos sei durch eine Kennung mit den Farben des altdeutschen Kaiserreichs überklebt worden. Hinweise, dass er der Reichsbürgerbewegung angehört, gebe es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht, so Staatsanwältin Miriam Kümmerle auf Anfrage.