Foto: Lahrer Zeitung

Gesellschaft: Sozialausschuss beschließt höhere Zuschüsse für Beratungsstellen

Die Richtung ist klar: Der Landkreis will mehr in seine Beratungs- und Unterstützungsangebote investieren. Der Sozialausschuss hat dafür die Weichen gestellt. Entscheiden muss nun der Kreistag in zwei Wochen.

Offenburg (red/pme). Die Träger der Sucht- und Drogenberatungsstellen, der ambulanten Fachberatungsstelle für alleinstehende Wohnungslose und der Tagesstätte für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten in Offenburg sollen in den beiden folgenden Jahren stärker gefördert werden. Das hat der Sozialausschuss beschlossen. "Einstimmig", wie die Verwaltung in einer Pressemitteilung schreibt. Damit hat das Gremium dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt.

Die Förderung der Sucht- und Drogenberatungsstellen werde im kommenden Jahr um 2600 auf 43 600 Euro angehoben. 2020 werde der Zuschuss um weitere 2700 auf dann 46 300 Euro erhöht. "Für die ambulante Fachberatungsstelle für alleinstehende Wohnungslose wird der Kreiszuschuss um jeweils drei Prozent auf 134 860 Euro in 2019 und 138 910 Euro in 2020 angepasst." Der Zuschuss für die Tagesstätte in Offenburg erhöhe sich im kommenden Jahr von 60 105 auf 61 910 und danach auf 63 770 Euro. Einher mit dem Beschluss werde dem Kreistag empfohlen, die entsprechenden Mittel in den Doppelhaushalt für 2019 und 2020 einzustellen.

"Die Sucht- und Drogenberatungsstellen im Landkreis sind wichtige Bausteine der sozialen Infrastruktur. Sie leisten sehr gute und wichtige Arbeit für Betroffene und deren Angehörige." Sozialdezernent Georg Benz erläuterte in der Sitzung zudem, dass die Nachfrage nach ambulanten Therapien, generellen Beratungsmöglichkeiten und Krisenintervention seit Jahren sehr hoch sei. Vor allem im Bereich der sogenannten nicht-stoffgebundenen Abhängigkeit, zu der etwa die Nutzung von Smartphones oder das Glücksspiel zählt – sei eine deutliche Zunahme von Suchtgefährdungen bei Jugendlichen zu erleben. Damit die Arbeit und das "gut funktionierende, flächendeckende und dezentrale Netz an Suchberatungsstellen im Ortenaukreis" gesichert werde, sei "eine höhere Förderung durch den Kreis unabdingbar". Die Sucht- und Drogenberatungsstellen werden vom Landesverband für Prävention und Rehabilitation sowie dem Fachverband Prävention und Rehabilitation der Erzdiözese Freiburg getragen. Sie finanzieren sich vorrangig aus Mitteln des Ortenaukreises, weitere Zuschüsse kommen vom Land Baden-Württemberg sowie in Teilen von Standortkommunen.

Auch bei der Fachberatungsstelle für alleinstehende Wohnungslose sowie in der Tagesstätte für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten in Offenburg fänden Hilfesuchende ein niedrigschwelliges ambulantes Angebot. Wegen Kostensteigerungen hauptsächlich im Personalbereich habe der Träger die Anpassung des Zuschusses durch den Kreis beantragt. "Diese niederschwelligen Angebote sind unverzichtbar. Sie bieten schnell und unentgeltlich Hilfe, sichern unter anderem existenzielle Grundbedürfnisse wie Körperhygiene und Nahrungsaufnahme", betonte der Dezernent.

Vor der ersten Kreistagssitzung nach den Sommerferien am Dienstag, 6. November, um 14 Uhr tagen heute, Donnerstag, 18. Oktober, der Jugendhilfeausschuss und am kommenden Dienstag, 23. Oktober, der Krankenhausausschuss – jeweils 14.30 Uhr. Alle Sitzungen sind öffentlich