Bilanz: Sparkasse Offenburg/Ortenau sieht Position als Marktführer mit rund 200 000 Kunden weiter gestärkt
Zufriedene Gesichter gab es am Freitag bei der Sparkasse Offenburg/Ortenau. Bei der Bilanzpressekonferenz hatten Vorstandschef Helmut Becker, sein Stellvertreter Karl Bähr und Vorstandsmitglied Jürgen Riexinger gute Neuigkeiten zu verkünden.
Offenburg. Es sind zwei Zahlen, anhand derer sich die Stärke der Sparkasse Offenburg/Ortenau gut dokumentieren lässt: 200 000 Kunden und 160 000 Girokonten zählt sie im Geschäftsgebiet, teilte deren Vorstandsvorsitzender mit. "Das sind zwei Drittel der Bevölkerung", erläuterte Becker: "Die Sparkasse ist damit der eindeutige Marktführer in der Region."
Daher könne die Sparkasse auch verschmerzen, dass es beim Betriebsergebnis ein Minus gegeben hat: Es sank um 5 Millionen auf 42,9 Millionen Euro. Allerdings seien auch die Zinserträge um 5,2 Millionen Euro zurückgegangen, und die Personal- und Sachkosten um 300 000 Euro gestiegen.
Als "Wachstums- und Ertragsträger" bezeichnet Jürgen Riexinger das Kreditgeschäft. Allein die Wohnbaufinanzierung habe einen Zuwachs von 5,5 Prozent oder 73 Millionen Euro erfahren – insgesamt liegen die Kreditbestände der Sparkasse bei 2,78 Milliarden Euro. 2120 Familien hätten im vergangenen Jahr mit Unterstützung der Sparkasse "den Traum vom Eigenheim verwirklicht" oder ihre Immobilie saniert. Positiv sei auch die Tilgung von Krediten – sowohl im privaten als auch geschäftlichen Bereich. Riexinger: "Wir leben in einer sehr gesunden Region. Das spüren wir."
Wertpapiergeschäft nimmt an Bedeutung zu
"Spätestens in zwei Jahren wird der Wertpapierbestand unserer Kunden den Bestand an Spareinlagen übertreffen." Da ist sich Karl Bähr sicher. Grund ist auch hier das niedrige Zinsniveau. Bereits 2016 wurde die Marke von einer Milliarde Euro erreicht, im vergangenen Jahr stieg der Bestand "um noch nie dagewesene 118 Millionen auf 1,18 Milliarden Euro." Das entspricht einem Zuwachs von elf Prozent. Der Wertpapierumsatz stieg sogar um 27,5 Prozent und liegt damit deutlich über der bundesweiten Marke von 17,5 Prozent.
Während das Filialnetz im Renchtal reduziert werde, ist das Online-Geschäft im Ausbau begriffen: Man wolle flexibler sein und persönlich mit Kunden in Kontakt kommen. Etwa durch individuelle Video-Beratungen außerhalb der gängigen Öffnungszeiten.
Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Offenburg/Ortenau umfasst weite Teile des Ortenaukreises, ohne Kehl und das Kinzigtal. Mit den benachbarten Häusern arbeite man freundschaftlich und kooperativ zusammen, sagt Helmut Becker. Fusionen seien aktuell keine Option.
