Bereits im ersten Wahlgang holte sich Marco Steffens bei der Offenburger OB-Wahl die absolute Mehrheit der Stimmen. Ihm auf den Fersen war lediglich Kandidat Harald Rau mit rund 33 Prozent. Auf dem Balkon des Offenburger Rathauses bedankte sich Steffens bei den Offenburgern für die Wahl und bei seiner Frau Anne für deren Unterstützung im Wahlkampf. Foto: Merck

Willstätter holt sich mit 52 Prozent im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit

Offenburg - Der Willstätter Bürgermeister Marco Steffens (40) wird neuer Oberbürgermeister von Offenburg. Das CDU-Mitglied erreichte im ersten Wahlgang mit rund 52 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit und setzte sich gegen fünf Mitbewerber durch.

Zwischen Lachfältchen und Sorgenfalten lagen an diesem Sonntagabend in Offenburg keine zehn Meter. Während Marco Steffens die Gratulationen von vielen Parteifreunden und Offenburgern annahm und seine Frau Anne herzte, musste sich Harald Rau sortieren. Der wahrscheinlich stärkste Herausforderer des Willstätter Bürgermeisters hatte sein Wahlziel verfehlt. 32,89 Prozent der abgegebenen Stimmen hatte der Kölner Dezernent, der von SPD und Grünen unterstützt worden war, geholt. Zu wenig, wie er befand. "Damit habe ich nicht gerechnet", gab der 56-Jährige offen nur wenige Schritte vom Rathaus zu. "Ich bin tief enttäuscht."

48 639 Offenburger hatten am Sonntag die Wahl zwischen Steffens (CDU), Rau sowie den parteilosen Tobias Isenmann, Bernhard Halter und Frauke Brudy sowie Ralf Özkara (AfD). Dem vorläufigen Endergebnis nach hatten 23 083 Wahlberechtigte ihre Stimme abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 47,7 Prozent entspricht. Von diesen waren nur 137 ungültig, wie das Rathaus mitteilte.

Hinter Steffens und Rau, die zusammen fast 85 Prozent der Stimmen auf sich verbuchten, sicherte sich der Politikwissenschaftler Tobias Isenmann mit 7,8 Prozent Platz drei. Ralf Özkara, Landessprecher der AfD, erreichte 5,41 Prozent der Wähler und damit Rang vier. Gartenbauerin Frauke Brudy wurde von 1,58 Prozent der Offenburger gewählt, der in Kehl lebende Malermeister Bernhard Halter erhielt 78 Stimmen oder 0,3 Prozent.

Rathaus bleibt in der Hand der CDU

Nachdem um 18 Uhr die Wahllokale geschlossen hatten, waren viele Offenburger vor das historische Rathaus zu kommen, um sich die Entscheidung und deren Entwicklung anzuschauen. Da der Sonntag verkaufsoffen war und auf dem benachbarten Marktplatz der "Hamburger Fischmarkt" seine Buden aufgestellt hatte, war die Atmosphäre gelöst. Mit der ersten Hochrechnung wenige Minuten nach 18 Uhr wurde die Stimmung gespannter. Denn schon früh war zu erkennen, dass Steffens Stimmenanteil an der 50-Prozent-Marke und damit am Wahlsieg kratzte.

Erste Gratulanten wies Steffens, der mit seiner Frau in der Menge stand und ebenfalls gebannt auf die Videowand vor dem Rathaus schaute, noch ab. Doch als gegen 19 Uhr keine weiteren Meldungen auf der Leinwand eintrafen, schien es klar: Marco Steffens, Bürgermeister von Willstätt und Mitglied des Kreistags, wird Oberbürgermeister von Offenburg. Er folgt auf Edith Schreiner (CDU), die 16 Jahre an der Spitze des Rathauses gestanden haben wird, wenn ihre Amtszeit am Sonntag, 2. Dezember, endet.

Edith Schreiner zeigte sich erfreut, dass die Wahl im ersten Gang entschieden wurde: "Das ist ein Ergebnis, das auch der Stadt Sicherheit gibt."

Info: Einmal genügt

Für den 28. Oktober war schon ein möglicher zweiter Wahltermin für die OB-Wahl angesetzt. Doch dieser Termin ist seit gestern Abend nun gestrichen. Mit 52 Prozent erreichte Marco Steffens aus dem Stand die absolute Mehrheit. Eine Nachwahl ist damit überflüssig.