Maler Peter Bosshart (Mitte) zeigte sich bei der Preisverleihung des Oberrheinischen Kunstpreises vom Sieg und den Lobesworten von Axel Lotz (Förderkreis Kunst plus Kultur) und Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens sichtlich gerührt.Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Zeremonie: Lörracher überzeugt Jury mit erzählender Bildsprache / Festakt wegen Corona im kleinen Kreis

Der Maler Peter Bosshart wurde am Sonntagvormittag mit dem Oberrheinischen Kunstpreis Offenburg ausgezeichnet. Die Begleitausstellung in der städtischen Galerie zeigt rund 80 Arbeiten des 1966 in Lörrach geborenen Künstlers.

Offenburg. Peter Bosshart, der in Karlsruhe und Basel bei Thomas Bayrie, Franz Fedier und Werner von Mutzenbecher studiert hat, konnte die Jury des zum vierten Mal vergebenen Kunstpreises mit seiner leidenschaftlichen und kraftvollen, vor allem aber erzählenden Bildsprache überzeugen.

Bosshart, der 1998 in die Heimat zurückgekehrt ist und in Efringen-Kirchen lebt, lädt mit subtilem Humor ein, den Alltag aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Er greift scheinbar Profanes auf, gibt es oft nur in Ausschnitten wieder und erzählt doch auch immer kleine Geschichten, die sich nicht zuletzt in seinen Bildtiteln manifestieren.

Die Stadt Offenburg, die den mit 10 000 Euro dotierten Preis gemeinsam mit dem Förderkreis "Kunst plus Kultur" vergibt, hätte Bosshart gerne in einem Festakt angemessen gewürdigt. Der aktuellen Empfehlung und den verschärften Corona-Richtlinien folgend wurde die Veranstaltung in der Offenburger Reithalle aber kurzfristig auf eine Feierstunde im kleinen Kreis in der städtischen Galerie eingedampft.

Ein in der Region verankerter Künstler

Oberbürgermeister Marco Steffens, der den Kunstpreis gemeinsam mit Axel Lotz, Vorsitzender des Förderkreises, überreichte, würdigte Bosshart als einen fest in der Region verankerten Künstler. Er sei ein bekennender Vertreter des Dreiländerecks am Oberrhein, ein überzeugter Europäer. Sebastian Bade von der Kunsthalle Mannheim, würdigte in seiner digital eingespielten Laudatio einen Maler, der dynamisch mit schnellen Pinselstrichen den Alltag kommentiert und dabei auch bereits vorhandene Motive übermalt.

Seine Bilder reduzieren sich stets auf das Wesentliche, strahlen eine fröhliche Leichtigkeit, einen skurrilen Humor aus. Bosshart, der sich am Sonntagvormittag angesichts der Auszeichnung sichtlich gerührt zeigte, hat den Oberrheinischen Kunstpreis in einer Zeit erhalten, in der ein Virus den gesamten Kunst- und Kulturbetrieb in Frage stellt. Museen und Galerien, die eben erst wieder durchgestartet sind, müssen eine erneute Schließung befürchten. Veranstaltungen stehen auf der Kippe, Kunst- und Kulturschaffende stehen ohne Einkünfte da, wie Axel Lotz abschließend betonte.

Der Oberrheinische Kunstpreis Offenburg wird alle drei Jahre von der Stadt Offenburg und dem Förderkreis "Kunst plus Kultur" vergeben. Er ist mit 10 000 Euro und einer Ausstellung samt Katalog dotiert. Die Begleitausstellung zeigt bis 21. Februar 2021 rund 80 Arbeiten von Peter Bosshart in der städtischen Galerie Offenburg.