Regional produzierte Fleischprodukte, etwa aus heimischem Wild, belasten das Klima weniger als Fleisch aus Massentierhaltung, wirbt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Foto: Jochen Denker/Naturpark

Ernährung: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord rät zu weniger und regionalem Fleisch

Ortenau - Die Emissionen der Massentierhaltung sind einer der Treiber des Klimawandels. Doch wie damit umgehen? Weniger und vor allem regional produziertes Fleisch essen, sagt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord – am besten aus dem heimischen Forst.

"Um die Klimaziele zu erreichen, muss auch der Konsum tierischer Produkte in Deutschland deutlich zurückgefahren werden", betont der Naturpark. Das bedeute aber nicht, dass man sich ausschließlich vegetarisch oder gar vegan ernähren müsse. Wichtig sei vor allem, die Menge an Fleisch und anderen Lebensmitteln tierischen Ursprungs zu reduzieren. Gleichzeitig sollte man auf qualitativ hochwertigere Produkte umsteigen:

"Die Erzeugung tierischer Produkte verursacht besonders hohe Emissionen", so der Naturpark. Bei einem Kilo Schweinefleisch etwa entstehe mehr als zwanzig Mal so viel CO2 wie bei der Produktion der gleichen Menge an Gemüse. "Wer ganz auf Fleisch verzichtet, spart pro Jahr rund 450 Kilogramm CO2 ein." Darüber hinaus benötigten die Landwirte für die Erzeugung tierischer Produkte große Landflächen. Von allen landwirtschaftlich genutzten Flächen der Erde dienten 80 Prozent als Weideland oder Anbaufläche von Futterpflanzen für die Fleisch-und Milchproduktion.

Halbierung des Fleischkonsums ist die Zielmarke

Um den steigenden Konsum zu decken, fielen weitere Flächen der Rodung zum Opfer. Mit den Wäldern gingen jedoch auch wichtige Kohlenstoffspeicher verloren. Um diese negativen Auswirkungen zu reduzieren, sieht der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, eine Halbierung des Fleischkonsums in Deutschland als Zielmarke. Dadurch würden auch die zu hohen Stickstoffeinträge sinken und Böden, Wasser, Biodiversität sowie menschliche Gesundheit weniger belastet.

Wer regionale Produkte kauft, helfe Emissionen aus dem Transport zu vermeiden und unterstütze lokale Betriebe. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord setzt sich deshalb für eine Förderung hochwertiger tierischer – und pflanzlicher – Produkte aus der Region ein. Mit dem Projekt "Wilde Sau" soll beispielsweise die Akzeptanz von Schwarzwildprodukten aus dem Schwarzwald gesteigert werden. Unter www.naturparkschwarzwald.de/regional/regionalvermarkter/findet man eine Übersicht über Bauernhofläden, bei denen man Fleisch- und Wurstprodukte aus der Region beziehen kann.

Klima-Tipps

Jeden Monat gibt’s auf der Webseite des Naturparks Schwarzwald Klima-Tipps. In kindgerechter Sprache werden Zusammenhänge erklärt und Hinweise für den Umweltschutz gegeben. Die Infos gibt’s auf www.naturparkschwarzwald.blog/detektive/kinder-startseite/nachrichten.