Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Naturpark an Projekt für klimaschonendes Reisen beteiligt / Auch ein Bio-Hof aus Wolfach macht mit

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord beteiligt sich am Projekt "Katzensprung – Kleine Wege. Große Erlebnisse". Es soll Lust auf nachhaltigen Urlaub machen.

Ortenau. Als einer von zwölf Naturparks in Deutschland nimmt der Park Schwarzwald Mitte/Nord mit seinem Partner Tourismus Nördlicher Schwarzwald an diesem Projekt teil. Ziel des Projekts "Katzensprung" sei es, "den Graben zwischen klimaschonendem Reisewunsch und dem tatsächlichen CO2-Aufkommen der deutschen Reisenden zu verringern", teilen die Verantwortlichen mit.

Im Holzfass übernachten und im E-Auto fahren

Denn eine Studie der Universität Sydney habe gezeigt: "Zwischen dem Wunsch, nachhaltig und klimaschonend Urlaub zu machen, und der Wirklichkeit herrscht eine große Kluft."

Unter anderem werde da belegt, "dass die Deutschen pro Kopf weit überdurchschnittlich CO2-Emissionen erzeugen" – vor allem durch Fernreisen. Nur zwei Länder verursachen, so die australische Studie, mehr Kohlendioxid-Emissionen durchs Reisen als Deutschland: Nach den USA und China liege die Bundesrepublik bereits an dritter Stelle.

Um diese Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu verringern, hat das Projektteam – bestehend aus dem Verband Deutscher Naturparks und verschiedenen Firmen – spannende Reisebeispiele in Deutschland gesucht. "Es gibt beim Reisen ein über Jahrzehnte eingeübtes Verhalten, das von der Reiseindustrie durch Werbung untermauert und von den Verbrauchern kaum hinterfragt wird", sagt Regine Gwinner vom Projektteam. Und das soll geändert werden. Mit dabei sind das Stadtflucht-Angebot aus dem nördlichen Schwarzwald und – als einer vieler Anbieter – der Äckerhof bei Wolfach.

Hinter dem Stadtflucht-Angebot steckt ein ganzes Paket, teilt der Naturpark in einer Pressemitteilung mit: Es beinhaltet die Unterkunft, einen Erlebnisgutschein – etwa für den Baumwipfelpfad in Bad Wildbad oder das Gasometer in Pforzheim – und die Möglichkeit, zwei Tage lang mit einem Elektroauto umweltschonen im Schwarzwald unterwegs zu sein.

"Mit ›Stadtflucht‹ haben wir gezeigt, dass es durchaus möglich ist, ein nachhaltiges touristisches Angebot erfolgreich auf dem Markt zu etablieren. Die Nachfrage ist da, und immer mehr Menschen nehmen das Thema ernst", erläutert René Skiba, Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Nördlicher Schwarzwald. Er rechnet mit einem Erfolg. "Das Elektroauto hat eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern und ist somit perfekt geeignet, die Region flexibel zu entdecken und zu genießen", macht er Lust auf die Kombination.

Regionale Angebote statt ferne Länder

Zu den Angeboten, die auf der Katzensprung-Website zu finden sind, zählt auch eines in St. Roman, das zu Wolfach gehört. Der nahe der "Zipline Area Schwarzwald" gelegene Äckerhof bietet Übernachtungen in Tipi oder dem sogenannten Podhaus – einer Art Holzfass – und ganz viel Naturerlebnis auf dem Biohof und drumherum an.

Auch Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker ist sich sicher. "Die Bedeutung nachhaltigen Reisens wird immer größer. Hier gilt es, die Menschen noch stärker zu sensibilisieren und natürlich auch weitere klimaschonende Angebote zu schaffen", wird er zitiert. Wenn Urlauber diese in ihrer Nähe fänden, müssten sie nicht so weit reisen, so die einfache Logik.

Das Projekt "Katzensprung – Kleine Wege. Große Erlebnisse" wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Grundlage dafür ist ein Beschluss des Bundestages im Rahmen des Förderprogramms für innovative Klimaschutz-Einzelprojekte.

Weitere Informationen: www.katzensprung-deutschland.de