Feierliche Weihe des Jakobussteins in am Mittwochabend in St. Roman (von links): Alwin Lipps, Hans Heizmann, Gerhard Junker, Pfarrer Hannes Rümmele, Steinmetz Hubert Benz und Bürgermeister Thomas Geppert Foto: Haas Foto: Schwarzwälder-Bote

Offizielle Enthüllung: Künstler erklärt Figuren auf Skulptur

St. Roman (hgh). Eineinhalb Jahre mussten die St. Romaner auf die vertraute Begegnung mit "ihrem" St. Jakob verzichten. Am Mittwochabend wurde die Steinskulptur feierlich enthüllt und geweiht.

Vor allem dürften den Stein die Wanderer auf dem Kinzigtäler Jakobusweg von Loßburg nach Kehl vermisst haben, weil für sie auf der langen Pilgerreise das frische Brunnenwasser eine Labsal bedeutete. Nun wurde eine von dem Bildhauer Hubert Benz aus Willstätt neu geschaffene Skulptur an gleicher Stelle vom neuen Pfarrer der Seelsorgeeinheit an Wolf und Kinzig, Hannes Rümmele, geweiht.

Die Vorgänger-Version des Steins mit dem Brunnen, auf dem auch der Heilige Romanus und der Schriftsteller Heinrich Hansjakob 1997 vom Hausacher Bildhauer Dimitri Petrov reliefartig dargestellt worden waren, ist im Januar 2015 beim Langholzabtransport völlig zerstört worden. Umgehend und möglichst unbürokratisch hat sich die Stadtverwaltung Wolfach darum bemüht, eine neue Skulptur zu beschaffen. Hans Heizmann hat das Projekt seitens der Stadtverwaltung begleitet.

Kurz vor der Weihe am Mittwochabend ließ Bauhofleiter Josef Vetterer das Wasser sprudeln, so dass sich die große Jakobsmuschel schnell füllte. Pfarrer Hannes Rümmele erinnerte bei der feierlichen Segnung an die Bedeutung der Jakobus-Pilgerwege in ganz Europa. Sie dokumentieren die Überwindung der Nationalitäten und laden über Grenzen hinweg zur Begegnung ein. So tragen sie in dieser unruhigen Zeit zu Versöhnung und Frieden bei.

Bürgermeister Thomas Geppert freute sich über das Kommen vieler Mitglieder des Stadtrats. Er fand den Stein am richtigen Platz im schönen Bergdorf St. Roman, das er als eine Perle in der Landschaft bezeichnete.

Jakobusfreund Gerhard Junker war mit seinem Kollegen Alwin Lipps aus Schutterwald gekommen. Die Begegnung mit Hannes Rümmele als dem bisherigen Kaplan in der Jakobuspfarrei Schutterwald bereitete ihm sichtlich Freude. Er stellte die große Gruppe der Schutterwälder Jakobusfreunde mit mehr als 40 Mitgliedern vor, die auch in besonderer Weise die Verantwortung von Kurt Klein für den gesamten Kinzigtäler Jakobusweg übernommen habe. Mit einem Kompliment an den Steinmetz brachte er seine Freude über das gelungene Werk zum Ausdruck.

Besonders interessant war, was der Künstler selbst über das neu geschaffene Denkmal zu berichten wusste. Als 2,5 Tonnen schwerer Klotz aus feinporigem Sandstein sei das Ganze aus dem Elsass zu ihm nach Willstätt gekommen. Mit Geschick und Feingefühl mussten 1,1 Tonnen davon abgearbeitet werden.

Unter Berücksichtigung des Standorts unterhalb der Kirche und gegenüber des Gasthauses Adler schien es Hubert Benz geboten, St. Jakob, den Patron des Kirchleins, St. Romanus, und Heinrich Hansjakob so anzuordnen, dass jeder in Richtung des nach ihm benannten Weges beziehungsweise zum Kirchweg schaut.

Hans Heizmann freute sich mit den zur Feierstunde Versammelten über das gelungene Werk. Seitens des Bauhofs werden sich Mitarbeiter um die Pflege kümmern und baldmöglichst auch für eine passende Bepflanzung sorgen. Mit der Einladung aller Beteiligten zu einem Vesper im nahegelegenen Gasthaus Adler durch Bürgermeister Thomas Geppert wurde das festliche Ereignis gebührend abgerundet.