Multiple Sklerose kann einen in den Rollstuhl bringen. Symbolfoto: AOK Foto: Lahrer Zeitung

Gesundheit: Frauen sind doppelt so oft betroffen / Behandlung ist möglich

Ortenau (red/ma). Starke Müdigkeit, Gefühlsstörungen in den Beinen, Unsicherheiten beim Gehen oder Sehstörungen. Diese Symptome können harmlos sein, können aber auch den Beginn einer Multiplen Sklerose (MS) markieren, so die AOK Südlicher Oberrhein.

In der Ortenau hat die AOK im Jahr 2017 rund 370 Versicherte mit dieser Nervenerkrankung gezählt. Vier Jahre zuvor waren es noch 318 Versicherte. "Auffällig ist, dass deutlich mehr Frauen an Multipler Sklerose erkranken als Männer", erklärt Armin Roth, Leiter des AOK-Kundencenters in Lahr. "Und zwar mehr als doppelt so viele." Von den 370 Versicherten seien rund 260 Frauen und nur 113 Männer.

"Die Erkrankung beginnt meist zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr", klärt der Mediziner Jan Paulus auf. "Die Krankheitshäufigkeit ist bei Menschen zwischen 50 und 54 Jahren am höchsten".

Im Verlauf der Erkrankungen können unter anderem Muskelverkrampfungen und damit große Probleme beim Gehen, Kraftlosigkeit in den Beinen, Seh- und Sprechstörungen und Schmerzen hinzukommen. "Multiple Sklerose ist eine chronische Krankheit, die entscheidend vom Lebensstil und von psychologischen Faktoren mit beeinflusst wird", weiß der Mediziner. Die Erkrankung äußert sich bei jedem Patienten anders. Bei den meisten verläuft sie in Schüben mit beschwerdefreien Phasen. Eine MS kann medikamentös behandelt werden. Diese Medikamente dämmen die akuten Entzündungen ein und können ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern.