Nach einem Aufklärungsgespräch müssen die Impflinge – hier medizinisches Personal – warten, bis in einer Kabine ein Platz frei wird. Dort nehmen die Mitarbeiter der Malteser dann die eigentliche Impfung vor. Foto: Armbruster

Corona: Projektleiter der Malteser berichtet von Herausforderungen beim Betrieb des Zentralen Impfzentrums

Offenburg - Das Zentrale Impfzentrum (ZIZ) in der Eislaufhalle der Messe Offenburg hat am 5. Januar seinen Betrieb aufgenommen. Als Mitbetreiber spielt die Malteser-Hilfsorganisation eine wichtige Rolle. Christian Eggs von den Maltesern Offenburg beantwortet in einer Mitteilung der Stadt Fragen rund um die Herausforderungen, die der Betrieb des ZIZ mit sich bringt.

Herr Eggs, was sind Ihre Aufgaben im ZIZ?

Die Malteser sind als Mitbetreiber des ZIZ Offenburg für die Bereiche Labor, Impfen und Sanitätsdienst – insbesondere für die 30-minütige Nachbeobachtungzeit – zuständig.

Es musste alles relativ schnell organisiert und eingerichtet werden. Vor welche Herausforderungen wurden Sie dabei gestellt?

Die Beauftragung hierfür haben wir am 30. Dezember nachmittags bekommen. Start des Impfzentrums war am 5. Januar. Somit hatten wir nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit. Vorstellungsgespräche mussten organisiert, durchgeführt und das Personal angestellt werden.

Dies konnten wir durch kurze Wege innerhalb der Malteser in einem kleinen Projektteam schnell organisieren und innerhalb kürzester Zeit über 100 Mitarbeiter einstellen. Dies war die Basis für den Start.

Ich selbst bin Teil der dreiköpfigen Projektleitung der Malteser vor Ort. Die Koordination der Aufgaben und die Abstimmung zwischen den Maltesern und den weiteren Partnern vor Ort ist meine wesentliche Tätigkeit.

Worin bestehen denn die täglichen Herausforderungen?

In der jetzigen Anfangsphase ist die Herausforderung, die Abläufe zu organisieren: Wie muss was dokumentiert werden? Wo bekommt man was her? Wie läuft es mit den Impfungen selbst? Es war sehr viel Abstimmungsarbeit mit den Ärzten und der Messe Offenburg notwendig.

Von Vorteil ist, dass alle Beteiligten ihre Büros vor Ort haben und somit die Wege kurz sind und schnelle Absprachen getroffen werden können. Eine weitere Aufgabe zu Beginn, aber auch jetzt, ist die, dass immer wieder Mitarbeiter auf ihre Aufgabe vorbereitet werden müssen.

Dazu kommen auch jetzt schon die alltäglichen Probleme eines Unternehmens, Mitarbeiter fallen aus und es wird kurzfristig Ersatz gebraucht. Dinge laufen nicht wie geplant und es werden Lösungen benötigt.

Wie ist der Ablauf eines Impfdurchgangs?

Die Impflinge mit vereinbartem Termin werden in die Eishalle über den Haupteingang in das Impfzentrum eingelassen. Zunächst findet eine Temperaturkontrolle statt, bevor die Impfberechtigung geprüft wird.

Anschließend finden die Aufnahme und Kontrolle der Daten der Impflinge und das Aufklärungsgespräch mit einem Arzt statt. Im Anschluss an die Aufklärung kommen die Impflinge in die Obhut unserer Mitarbeiter und werden geimpft, ehe sie nach einer 30-minütigen Nachbeobachtungsphase wieder nach Hause gehen können.

Was freut Sie besonders?

Es ist unwahrscheinlich toll zu erleben, wie groß die Bereitschaft ist, hier zu helfen: Vom Vollzeit arbeitenden Ruheständler bis zur medizinischen Fachangestellten kurz nach der Ausbildung, die sich das Wochenende freihält, finden sich Mitarbeitende aus den verschiedensten Bereichen.

Alle sind motiviert und kooperieren seit dem ersten Tag wie ein Team, das seit Jahren bei den Maltesern arbeitet. Ebenso möchte ich mich auf diesem Weg für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort und für unsere schnelle Integration vom ersten Tag an bedanken.

Nur Erst-Termin

Seit Montag vergangene Woche stellt das Zentrale Impfzentrum Offenburg nur noch Termine für eine Erst-Impfung in das Vergabesystem ein. Dass der Erst- und Zweit-Termin nicht verpflichtend im selben Zentrum stattfinden müsse, habe zu Schwierigkeiten geführt, erläutert Messe-Chefin Sandra Kircher.

Sie ist von der Stadt mit der Koordination des ZIZ-Betriebs beauftragt worden. Reserven seien zunächst zurückgehalten und nachträglich freigegeben worden. Impflinge bekommen den zweiten Termin nun bei der ersten Impfung im ZIZ oder spätestens sieben Tage danach mitgeteilt, so Kircher.