Das letzte Mal: Edith Schreiner legt die Amtskette als OB ab. Foto: Lahrer Zeitung

Abschied: 600 Gäste bei Feier für Oberbürgermeisterin Edith Schreiner / Ab Montag Marco Steffens OB

Am Montag übernimmt der neue Oberbürgermeister Marco Steffens die Amtsgeschäfte im Offenburger Rathaus für die 60 000 Bürger der Stadt. Zuvor wurde OB Edith Schreiner mit einer Feier offiziell verabschiedet.

Offenburg. In der Kreisstadt ging am Wochenende eine 16-jährige Ära zu Ende. Das betonten alle zehn Redner bei der Verabschiedungsfeier für die bisherige Amtsinhaberin Edith Schreiner. Die 60-Jährige hatte sich entschieden, kein drittes Mal für den Posten der Offenburger Stadtchefin anzutreten. In der Oberrheinhalle waren am Freitagabend rund 600 Gäste zusammengekommen, um sich von Edith Schreiner würdig zu verabschieden. Neben 300 Repräsentanten des öffentlichen Lebens aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Vereinen und Organisationen waren auch ebensoviele Bürger eingeladen worden.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hielt die Laudatio auf Schreiners Wirken. "Sie haben Ihr Amt mit Freude geführt, das haben die Menschen in Offenburg gespürt. Sie waren in den 16 Jahren immer eine OB für alle Bürger", würdigte Schäuble. Unaufgeregt, klug, verbindlich und beharrlich habe Schreiner an der Spitze der Stadt gearbeitet. Und dies in Zeiten, die sich immer schneller verändern würden und in denen der Zusammenhalt in der bürgerlichen Gesellschaft immer brüchiger werde. Schreiner habe trotz dieser schwieriger werdenden Bedingungen die Kreisstadt "außergewöhnlich stark und vorbildlich gestaltet", meinte der Offenburger.

Oliver Martini, der Erste Beigeordnete der Stadt Offenburg und direkter Kollege von Schreiner, lobte ihre Geradlinigkeit, Mut, Beharrlichkeit und Empathie für das Amt. Die Steigerung der Lebensqualität habe ihr für die Offenburger stets am Herzen gelegen. Schreiner sei "ein Glücksfall für Offenburg" gewesen. Das gab donnernden Applaus in der Halle.

In Schreiners Amtszeit seien fast 300 Millionen Euro in Offenburg verbaut worden, bemerkte Martini. 40 000 Jobs biete die Stadt, 31 000 Menschen würden täglich zum Arbeiten einpendeln.

Offenes Ohr für die Offenburger Ortsteile

Für die elf Offenburger Ortsteile erklärte Ortsvorsteher Paul Litterst, dass Schreiner "immer ein offenes Ohr für die Dörfer" gehabt habe. Albert Glatt von der CDU-Fraktion im Stadtrat sagte, mit ihr hebe es "keine halben Sachen" gegeben. Schreiner selbst dankte für die vielen Würdigungen und die Unterstützung in den 16 Jahren. Dafür sei sie "tief dankbar". Noch einmal legte sie für ihre Rede die goldene Amtskette der Stadt um. Nach der Rede streifte sie diese dann rasch wieder ab. Zum letzten Mal.